Firmen wie SAP, IFS und SSA Global wandeln derzeit ihre bestehenden, meist noch aus der Client-Server-Ära stammenden Lösungen in Service-oriented Architectures um - das geht nicht von heute auf morgen, sondern beschäftigt die Entwicklungsabteilungen jahrelang. Manche Hersteller verabschieden sich gleichzeitig von ihren proprietären Ablaufumgebungen und schwenken um auf eine modernere Plattform, da sie nur so das SOA-Konzept umsetzen können. Die Branche teilt sich dabei in zwei Lager: Die einen migrieren auf Microsofts .NET-Plattform, die anderen auf die Java 2 Enterprise Edition.
Verteilte Fertigung
Flexibilität ist auch anderswo gefordert: Die zunehmende Auslagerung von Fertigungsaufgaben an Subunternehmer oder Töchter im Ausland sowie die IT-Verflechtung zwischen Kunden und Lieferanten erfordert ERP-Funktionen, die:
- eine verteilte Fertigungsplanung- und -steuerung,
- elektronisches Bestellwesen und Lieferketten-Management,
- ausgefeilte Warenlogistik,
- effizientes Lagerwesen und Kommissionierung sowie
- Stammdatenkonsolidierung
ermöglichen.
Dies setzt neben entsprechenden Programmfunktionen Mechanismen für den Datenaustausch und -abgleich zwischen den Unternehmen voraus. Der klassische ERP-Ansatz, bei dem alle Informationen in einer Datenbank und auf einem Server liegen, greift zu kurz. Infolgedessen sind Anwender oft gezwungen, Daten aus Fremdsystemen zu übernehmen und Geschäftsprozesse über mehr als nur eine Applikation abzuwickeln.