ERP-Kunden halten Taschen geschlossen

19.04.2005
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Nach wie vor befindet sich der deutsche ERP-Markt fest in den Händen der SAP.
Nach wie vor befindet sich der deutsche ERP-Markt fest in den Händen der SAP.

Die Nervosität ist verständlich. Die Geschäfte laufen bei den meisten Anbietern seit Jahren nicht mehr rund. Das hat Spuren hinterlassen. Manch ein Hersteller wie beispielsweise Bäurer musste sich nach einer Insolvenz unter den Schutz von Investoren begeben. Andere Firmen wie Baan, Brain oder Infor verschwanden durch die noch immer rollende Konsolidierungswelle von der Bildfläche. Zudem wuchs in den vergangenen Jahren der Druck von Seiten großer Softwareanbieter wie SAP und Microsoft, die sich bemühten, mit verschiedenen Kampagnen im Mittelstand Fuß zu fassen.

Das noch vor kurzem prophezeite Massensterben der kleineren Softwarehäuser ist bislang jedoch ausgeblieben. Zwar gibt es nach wie vor Übernahmen und Pleiten wie beispielsweise vor wenigen Wochen die Insolvenz des Münsteraner Systemhauses BOG, eines der größten Navision-Partner Microsofts. Von einer ERP-Apokalypse kann allerdings keine Rede sein.

Unter den bereits totgesagten Softwareherstellern macht sich währenddessen Trotz breit. Natürlich seien die Zeiten der Jahr-2000- und Euro-Umstellung vorbei, als die Kunden im Stakkato-Takt neue Software orderten, sagt Andreas Lied, Geschäftsführer der Wilken GmbH aus Ulm. Dennoch gebe es nach wie vor Branchen wie das Gesundheitswesen oder die Energiewirtschaft, in denen aufgrund neuer technischer und fachlicher Anforderungen ein Wechsel der Systeme zwingend erforderlich sei.

Branchenfokus bleibt für Hersteller unerlässlich