Betriebswirtschaftliche Software

ERP im Mittelstand 2008 - ein Rückblick

10.12.2008
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

ERP-Einführung bleibt ein heißes Eisen

Die Auswahl des geeigneten Produkts ist schon eine Leistung, doch danach beginnt die eigentliche Arbeit erst. Die Einführung einer Geschäftsapplikation stellt für den Mittelstand eine hohe Belastung in puncto Budget, Organisation und Personalkapazität dar. Daran hat sich auch 2008 nichts geändert. Einerseits muss die Chemie innerhalb des Projektteams stimmen, andererseits müssen IT-Anbieter und Anwender die gleiche Sprache sprechen können. Selbstverständlich ist das keineswegs. Für Probleme sorgen weit mehr schlechte Kommunikation und unklare Zuständigkeiten als technische Defizite eines Softwareprodukts. Zwar gibt es Einführungsmethoden und -werkzeuge, doch diese werden nicht immer konsequent genutzt.

Unternehmerisches Wissen, Denken in größeren Zusammenhängen und Kenntnisse über Geschäftsbeziehungen sollten einen Projektleiter für die ERP-Einführung auszeichnen. Das ist wichtiger, als sich in den Tiefen der Software auszukennen.
Unternehmerisches Wissen, Denken in größeren Zusammenhängen und Kenntnisse über Geschäftsbeziehungen sollten einen Projektleiter für die ERP-Einführung auszeichnen. Das ist wichtiger, als sich in den Tiefen der Software auszukennen.

Projekte stehen und fallen mit einer geeigneten Projektleitung. Der Projektleiter sollte nicht nur viel von ERP verstehen, sondern vor allem die Prozesse des Unternehmens kennen und mit den "Betroffenen" umgehen können. Details lesen Sie in den "sieben Tugenden des ERP-Projektleiters" nach.

Wie Anwender ihre ERP-Systeme bewerten

Nicht immer kommt am Ende des Projekts wirklich die Software heraus, die sich das Anwenderunternehmen vorgestellt hatte. Die COMPUTERWOCHE und das Beratungshaus GPS aus Ulm haben den Online-Service "ERP-Quickcheck" entwickelt, der im Juni ans Netz ging. Der ERP-Quickcheck gestattet es Firmen, die Situation und den Stand der eigenen Lösung zu analysieren, Schwachstellen zu erkennen und Verbesserungsmöglichkeiten zu bestimmen. Aus 100 Detailanalysen kristallisierte sich heraus, dass viele ERP-Applikationen in keinem besonders guten Zustand sind.

Und wie geht es weiter?

Was das Jahr 2009 vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Abschwungs für den ERP-Markt bringt, lässt sich schwer vorhersagen. An umfängliche Neuinvestitionen dürften sich viele Firmen nicht heranwagen. Bereits begonnene Vorhaben werden unter Umständen zeitlich gestrafft. Andererseits können Unternehmen gerade mit Investitionen in Geschäftssoftware ihre Prozesse effizienter gestalten und damit Geld sparen. Mehr wissen wir dann beim nächsten Jahresrückblick.