Messe-Guide: Business-Software

ERP-Hersteller arbeiten an Details

03.03.2005
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Auf der CeBIT präsentieren die Anbieter von Business-Software meist Detailverbesserungen. Zu den Entwicklungsschwerpunkten zählen die integrierte Geschäftsdatenanalyse, internationale Buchhaltung sowie verbesserte Lieferketten- und Fertigungssteuerung.

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DER MARKT für Business-Software kommt nicht zur Ruhe. Oracle gelang es nun doch noch, den Wettbewerber Peoplesoft zu schlucken. Doch nicht nur das Highend ist von Konsolidierung und strategischen Zukäufen geprägt: Auch die Anbieter von ERP-Systemen für den Mittelstand erwerben sowohl Technik als auch Marktanteile hinzu. So hat die auch in diesem Marktsegment ambitionierte SAP die norwegische Business-Intelligence-Schmiede Ilytix gekauft, um die Analyse-Funktionen von „Business One“ auszubauen. Auch die Lösungen der eigenen Partner stehen zuweilen auf dem Einkaufszettel der Walldorfer: Unlängst erwarb der Konzern vom britischen Business-Partner DCS Group Plc. mit „DCS Quantum“ eine „All-in-one“-Lösung speziell für Fahrzeughändler, -importeure und Distributoren. All-in-one-Pakete

sind branchenspezifische Ausprägungen der „Mysap Business Suite“, die sich an den gehobenen Mittelstand richten. Den Besitzer wechselte auch der auf Fertigungsbetriebe spezialisierte ERP-Player Mapics. Zugegriffen hat hier einmal mehr Infor Global Solutions.

Trotz der Aufkäufe sowie des Drängens von Branchengrößen wie SAP und Microsoft in den Mittelstand bleibt dieses Marktsegment fragmentiert. Ein Beleg dafür mag allein die Anzahl an Softwarehäusern sein, die auf der diesjährigen CeBIT ihre Produkte präsentieren. Überraschenderweise bleibt ausgerechnet SSA Global der Messe fern, obschon die Firmentochter Baan mit Hauptsitz in Hannover einen Heimvorteil genießt. Die Anbieter konzentrieren sich bei der Weiterentwicklung ihrer Produkte unter anderem auf Themen wie: - integrierte Analyse von Geschäftsdaten; - Unterstützung neuer Bilanzierungsregeln und Steuerrichtlinien; - erweiterte Funktionen für die Lieferkettensteuerung; - Detailverbesserungen in Fertigungsmodulen sowie zusätzliche Möglichkeiten zur Integration von Fremdsystemen und Daten. Darüber hinaus migrieren einige Hersteller ihre bestehende Software auf moderne Plattformen wie Microsofts .NET oder die Java 2 Enterprise

Edition (J2EE). Plattformwechsel auf .NET Zu Letzteren zählt der in Konstanz beheimatete Anbieter Nissen & Velten (Halle 5, Stand B46), der mit „Nvinity“ eine eigenen Angaben zufolge komplett neue Softwareumgebung entwickelt hat, die auf .NET aufsetzt. Bisher hatte das Unternehmen mit „SQL Business“ ein Windows-basierendes Client-Server- System im Programm, das nun mit Nvinity abgelöst wird. Im Gegensatz zum Vorgänger bedient der Anwender das .NET-ERP-System über den Browser, wobei sich die Oberfläche individuell anpassen lässt. Den Plattformwechsel hat die Command AG (Hallo 5, A38) bereits im Jahr 2002 vollzogen. Seinerzeit hatte das Unternehmen mit „Oxaion“ den Javabasierenden Nachfolger des in RPG geschriebenen ERP-Produkts „Frida“ vorgestellt. Mit „Oxaion 6.0“ wertet der Anbieter nun das Java-Frontend mit Drag-and-Drop-Features auf. Auch in der Finanzbuchhaltung gibt es noch immer Raum für