ERP-Einführung bleibt für den Mittelstand ein Balanceakt

22.06.2007
Von Hadi Stiel

Einmal gebaut – weltweit ausgerollt

Ulrich Kemp, T-Systems: Standardisierung schützt davor, die ERP-Lösung kostspielig überzudimensionieren.
Ulrich Kemp, T-Systems: Standardisierung schützt davor, die ERP-Lösung kostspielig überzudimensionieren.
Foto: Kemp Ulrich

Eine weitgehende Standardisierung schützt außerdem davor, die ERP-Lösung kostspielig überzudimensionieren, zu hohe Projektrisiken einzugehen und später ihren Betrieb, ob intern oder extern, unnötig aufzublähen, ergänzt Ulrich Kemp, bei T-Systems verantwortlich für das Geschäft mit Groß- und Mittelstandskunden. Die ERP-Installation möglichst passgenau für die anvisierten Geschäftsabläufen zu vereinfachen, mache sich für mittelständische Betriebe aus einem weiteren Blickwinkel heraus bezahlt: "Einmal konzipiert und umgesetzt, kann die ERP-Lösung später einfacher und reibungsloser auf die anderen Standorte des Unternehmens ausgerollt werden." Kemp ermahnt die Entscheider, gerade diesen Part einer erfolgreichen ERP-Einführung nicht zu unterschätzen. Zumal immer mehr mittelständische Unternehmen aus Wettbewerbsgründen gezwungen seien, sich sogar global aufzustellen.

Die Storsack Gruppe, ein Produzent von Schüttgutbehältern, ist ein gutes Beispiel dafür. Um einen durchgehenden Material- und Warenfluss über drei Kontinente im Auge zu behalten, hat der Hersteller, vorerst nur in Deutschland, seine drei ERP-Installationen an drei Standorten – zweimal Navision, einmal Sage - zu einer konsolidiert. Diese wird seit etwas mehr als einem Jahr als Dynamic Services bei T-Systems gehostet. "Die für Deutschland etablierte Standardlösung zur Steuerung unserer Material- und Warenflüsse wird Beispielcharakter für den kompletten Verbund haben", prognostiziert Wolfgang Schütte, IT-Manager für die Storsack Gruppe in Rheine. Er berichtet von Einsparungen bei der Hardware gegenüber der Installation zuvor von 20 bis 30 Prozent. Zudem lägen auch die Betriebskosten niedriger.