Messerundgang

ERP auf der Systems: Logistik steht wieder im Vordergrund

09.10.1998

Abas (Halle A2, Stand 231): Neben der Euro-Fähigkeit wird die Mittelstandslösung "Abas-EKS 8.0" vom gleichnamigen Hersteller mit neuen Schnittstellen für den Datenaustausch gezeigt: Während ODBC für komplexe und standardisierte Kopplungen zur Verfügung steht, lassen sich das Zugriffsprotokoll "EDP" und das Interface "EKS-Export" für eine direkte und einfache Programmkommunikation einsetzen. Funktional gibt es Erweiterungen bei den Finanzbuchungen in einer beliebigen Währung, bei der Erstellung von Umsatzsteuer-Voranmeldungen sowie zur Kostentransparenz in der Materialwirtschaft und im Lagerwesen.

AP (Halle A3, Stand 233): Die Firma AP ist mit ihrem PPS-System "P2" voll auf Microsoft-Kurs. Die Finanzkomponente der Software greift über Active-X-Technik auf gemeinsame Datenbestände zu, Stücklisten und andere PPS-Informationen werden jetzt in der Baumstruktur des "Explorer" dargestellt. Die Projektplanung oder Visualisierung eines Auftragsdurchlaufs mit verketteten Arbeitsgängen erfolgt in "MS Project". Zudem betont der Hersteller, daß die Software den Jahr-2000-Wechsel ebenso wie den Übergang zum Euros als Stammwährung zu einem beliebigen Stichtag beherrscht.

Baan (Halle A2, Stand 531/550): "Extended Enterprise" heißt das Messemotto von Baan, das mit Funktionen für E-Commerce, Supply-Chain-Management (SCS) und Front Office Solutions (FOS) untermauert wird. "Baan ERP", so die aktuelle Bezeichnung der Standardsoftware, hat damit eine Reihe neuer Module erhalten, darunter auch Lösungen für Warehousing und Distribution. Die FOS-Applikationen umfassen Kundenbetreuung, Marketing und Service. Neu darin ist eine "Sales"-Software mit Olap-basiertem Berichtswesen sowie "Configuration", eine Internet-Anwendung zur Produktkonfiguration mit Bedarfsanalyse. Die Corporate Office Solutions (COS) stellen ein auf die Belange von Finanzdienstleistern abgestimmtes Paket einschließlich Personalwesen, Lohn und Gehalt dar.

Bäurer (Halle A1, Stand 539): Bäurer kommt erstmals mit dem neuen Produkt "MDPPS" auf eine Messe. Die PPS-Software basiert technisch auf dem großen Bruder "Kifos", ist jedoch speziell auf das untere Segment kleinerer und mittlerer Fertigungsbetriebe abgestimmt. Bei Kifos selbst wurden die Module "Rollierende Absatzplanung" (RAP) und "Instandhaltungs Planungs System" (IPS) eingeführt. RAP unterstützt die Betrachtung von Zeitabschnitten aus dem Absatzplan. Strategische und operative Absatzpläne sollen sich verknüpfen und auswerten lassen. Das Modul IPS dient dem Wartungs-Management von Maschinen, Fuhrpark und anderen Instandhaltungsobjekten. Berücksichtigt werden dabei vorhandene Personalkapazitäten und festgelegte Wartungsintervalle.

BOG (Halle A4, Stand 244): "Dialog Total NTX" wurde um die Bausteine Service- und Außendienstanbindung sowie Projekt-Management und Prozeßvisualisierung erweitert. Die Internet-Integration der ERP-Lösung für mittelständische Fertiger bietet laut Hersteller neue Wege in der Ablaufkontrolle und eine vollständige Einbindung in E-Commerce-Systeme.Brain International (Halle A1, Stand 521 bis 540): Rund zwei Monate nach der Fusion der beiden Softwarehäuser biw und R+H präsentiert sich das neugegründete Unternehmen erstmals auf einer Messe.

Schwerpunkte des Auftritts sind deshalb auch Themen wie Potentiale und Strategien der Fusion im Hinblick auf die Produktlinien "XPPS", "Brain AS" und "MAS 90". Man werde den Besuchern deutlich zeigen, daß niemand um seine Investitionen in AS/400-Lösungen für mittelständische Serienfertiger und Zulieferer fürchten muß. Aus technischer Sicht wird der Sprung in die Objektorientierung betont. Besonderheiten der Brain-Linie sind Features für das E-Shopping mit Verfügbarkeitsprüfung, ein Enterprise Information System (EIS), eine mit OSA bezeichnete Außendienststeuerung sowie Workflow- und Groupware-Funktionen. Die Highlights der von R+H kommenden X-Line liegen in einer Werkzeug- und Zeichnungsverwaltung, einer Versandlogistik und einem sogenannten Freigabebriefkasten. Für E-Commerce gibt es einen Prototypen.BTK (Halle A3, Stand 542): Die aus der S.C.I. GmbH und BTK GmbH fusionierte BTK AG stellt mit zwölf Vertriebspartnern das Paket "Apertum" vor. Messeschwerpunkt der Präsentation ist die Euro-Fähigkeit der Standardsoftware bis in die Belange der Personalabteilung hinein sowie Microsofts Objekttechnik. Die ersten auf COM/DCOM basierenden Applets werden auf der Systems vorgeführt, erste Applikationen soll es Mitte 1999 geben.

CAI (Halle A2, Stand 321): "Componentware als Alternative zu Standardsoftware" bezeichnet CAI die Messepräsentation von Version 4 des objektorientierten Pakets "CAI/CS". Lösungen, die mit dem Baukasten zusammengestellt wurden, sind auf der Systems unter anderem für den Maschinen- und Anlagenbau zu sehen. Als neue Features nennt der Hersteller ein "Euro-Framework", die Verwendung neuer Textarten im Bereich "Absatz & Vertrieb" und eine detaillierte Abbildung von Lagerstrukturen in der PPS-Komponente. Zwei zusätzliche Werkzeuge kommen mit "Versandprogramm" und "Ladeliste". Beide sollen innerhalb der Logistik den Kontakt zwischen Lieferanten und Speditionen vereinfachen.

Command (Halle A1, Stand 310): "Foodsprint" von Command setzt auf SAPs PP-Modul auf und ist für mittelständische Nahrungsmittelhersteller konzipiert. Es deckt die Bereiche vom Laborinformations- und Management-System (Lims) über die Produktionsplanung und -steuerung bis hin zur Roh- und Urdatenverwaltung ab. Für Hersteller von pharmazeutischen, chemischen oder kosmetischen Produkten wird die Branchenlösung "Pharmasprint" angeboten. Sie unterstützt ähnlich wie die Food-Lösung den gesamten Labor- und Produktionsbetrieb. Um den R/3-Umstieg attraktiver zu gestalten, gibt es für beide Systeme das vorinstallierte Komplettpaket "R/3 Paq".

Computer Associates (Halle A2, Stand 411/430): CA kommt im ERP-Umfeld mit den beiden Geschäftsbereichen Ascacia Technologies und MK Group auf die Messe. Ascacia vertritt die AS/400-Welt mit der Standardsoftware "PRMS", die mit Version 8.4 in Richtung Supply Chain Management erweitert wurde. Die ebenfalls unternehmensweit einsetzbare Lösung "KBM 2.0" ist auf die auftragsbezogene Fertigung spezialisiert. Weitere Produkte der Geschäftseinheit sind das Lager-Management-System "Warehouse Boss" sowie die "Quick Response Engine" (QRE), ein objektorientiertes Planungs-Tool zur Synchronisation des Material- und Kapazitätsbedarfs.

In der für Unix und Windows NT zuständigen MK Group ist das ERP-Paket "Manufacturing" angesiedelt, ebenfalls eine Lösung für Einzel- und Auftragsfertigung. Die "Enterprise"-Variante des Produkts ist um das System-Management "Unicenter TNG" von CA ergänzt. Hinzu kommt das auf Distributoren und Logistikdienstleister abgestimmte Programm "Logistics". Alle drei Systeme liegen in Version 8.1 vor, wobei dem Messebesucher folgende Neuheiten präsentiert werden: Das Konfigurations-Tool "Dynamo" zur Modellierung von Geschäftsprozessen, Workflow-Funktionen und Internet-Fähigkeit sowie die Agententechnik von Unicenter, mit der sich Ausnahmesituationen frühzeitig erkennen lassen sollen.

Infor (Halle A2, Stand 538): Die betriebswirtschaftliche Komplettlösung "VPPS/NT" von Infor wird künftig unter der Bezeichnung "Infor NT" angeboten. Die Software hat im Vertriebsbereich ein neues Modul zur Absatzplanung sowie erweiterte Funktionen im Kundeninformationssystem erhalten. Auch in Richtung Internet hat sich einiges getan. Viele ERP-Funktionen seien jetzt Browser-fähig, heißt es beim Hersteller. So können via Internet Bestände in Niederlassungen oder bei Lieferanten eingesehen werden. Anwender aus der Automobilindustrie lockt Infor mit den Automotive-Produkten des kürzlich übernommenen Softwarehauses Sysass, dessen Funktionsspektrum in die PPS integriert werden soll. Zum Thema Disposition gibt es eine Weiterentwicklung des erstmals auf der vergangenen CeBIT präsentierten wissensbasierten Moduls "Wizard".

Navision (Halle A1, Stand 513): Die Lücke zwischen PPS und Lagerverwaltung soll "Navision Financials" in Version 2.0 schließen. Mit Features zur Chargenverfolgung und der Möglichkeit, beliebig viele Variantenbezeichnungen pro Artikel zu definieren, unterstützt die Lagerverwaltung den Prozeß der Produktionsplanung und -steuerung.

Das integrierte PPS-Modul umfaßt neben einem Material-Management und der Kapazitätsbedarfsrechnung auch Funktionen zur grafischen Feinplanung. Zudem werden Simulationsverfahren für die Organisation des Fertigungsprozesses geboten.

Ordat (Halle A1, Stand 630): Ordat konzentriert sich beim ERP-System "Foss" derzeit auf Customizing und Reporting-Tools. Gezeigt wird ein neu konzipiertes Olap- und Data-Warehouse-System, das als "Foss-Informationserver" ein Berichtswesen für unternehmensweite Daten erlauben soll. Die Markteinführung der "Foss-Workbench" erlaubt es, das Softwarepaket individueller als bisher an Geschäftsprozesse anzupassen. Die Zielgruppe reicht von Serien- und Variantenfertigern über die Kuppelproduktion der Prozeßindustrie bis hin zur Chargenverwaltung.

Planat (Halle A2, Stand 416): Die "Fepa"-Standardsoftware wurde von Planat mit objektorientierten Werkzeugen komplett neu entwickelt. Dabei hat der Hersteller ein Drei-Komponenten-Konzept eingeführt. Es besteht aus Basisfunktionen für Logistik, Produktion und Betriebswirtschaft, aus Branchenobjekten etwa für Zulieferer, den Maschinenbau, Kabel- und Textilindustrie sowie aus Add-ons wie Funktionen für Qualitäts-Management, Chargen- und Variantentechniken. Laut Planat sollen sich die einzelnen Komponenten je nach Branche zu einer schlüsselfertigen Lösung zusammenstellen lassen.

Psipenta (Halle A2, Stand 529): Im Mittelpunkt der "Psipenta"-Präsentation steht neben der Unterstützung von Active-X-Automation vor allem die Integration der Finanzsoftware von Systems Union und ein Modul für das Supply Chain Management. Die Unterstützung von Microsofts Objekttechnik COM und DCOM ermöglicht die Einbindung von Fremdkomponenten, die als Plug-ins von Psipenta aufgerufen und über Skripts gesteuert werden. Beispiele dafür sind Office-Anwendungen, CAD, Reporting und E-Mail. Das integrierte Lieferkettenprogramm koordiniert laut Anbieter alle logistischen Prozesse zwischen Zulieferer und Hersteller. Hierzu zählt zum Beispiel der Empfang von Lieferabrufen der Kunden per DFÜ und die Übergabe der Daten an die Bedarfsabwicklung des Systems. In einem weitgehend automatischen Ablauf entstehen daraus Abrufaufträge oder Planmengen, wobei der Disponent die Entscheidungshoheit behalten soll.

Soft M (Halle 2, Stand 315): Mit "Basis/400" bietet der AS/400-Spezialist ein PPS-System für die prozeß- und chargenorientierte Industrie sowie für Serien- und Einzelfertiger an. Als branchenspezifische Erweiterungen nennt Soft M Werkzeuge für das Qualitäts-Management im Prozeßbereich. In Richtung E-Business gibt es jetzt unter anderem die Möglichkeit, Aufträge über das Internet zu erfassen, der normierte Datenaustausch via EDI wurde erweitert. Außerdem steht eine vollständig überarbeitete 32-Bit-Version der Sales-Force-Automation für den Außendienst zur Verfügung.

Wilken (Halle A2, Stand 441): Als "TÜV-geprüfte" Lösung für das ERP-Umfeld bezeichnet Wilken Version 2 von "CS/2". Gemeint damit ist die ISO 12119, nach der die Standardsoftware auf ihre Euro- und Jahr-2000-Fähigkeit hin getestet wurde. Weiteres Thema ist die Integration von CS/2-Rechnungswesen in Baan - für Anwender die eine Alternative im Sinne des "Best-of-Breed"-Ansatzes suchen. Schließlich wird mit dem Branchenpaket "CS/2 Enerkom" eine neue Komplettlösung für Versorgungsunternehmen gezeigt, die Wilken gemeinsam mit dem neuen Partner Volag GmbH aus Ulm zusammengestellt hat.