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Erotikfilmanbieter will Napster-Marke kaufen

13.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der spanische Erotikfilmanbieter Private Media Group hat 2,4 Millionen Dollar in Aktien für den Markennamen und die Webadresse der insolventen Musiktauschbörse Napster geboten. Presseberichten zufolge plant das Unternehmen aus Barcelona, auf Napster.com einen kostenlosen File-Sharing-Service für Sexfilme anzubieten und einen Bezahlbereich für eigene Pornoproduktionen einzurichten. Rick Chance, Generaldirektor der Investmentbank Trenwith Securities Group, die im Auftrag der Gläubiger die verbliebenen Vermögenswerte von Napster verwaltet, erklärte dem "Wallstreet Journal", die Summe liege deutlich unter dem Mindestangebot von 6 Millionen Dollar. Außerdem seien noch weitere Offerten eingegangen. Er äußerte sich jedoch nicht darüber, ob die Private Media Group dabei bereits von anderen Napster-Interessenten überboten wurde.

Die glücklose Musiktauschbörse hatte im Juni Gläubigerschutz nach Kapitel elf des US-Konkursrechts beantragt. Nachdem Anfang dieses Monats der Verkauf an den Gütersloher Medienkonzern gerichtlich untersagt wurde, stand der Untergang endgültig fest (Computerwoche online berichtete). Am heutigen Freitag will das zuständige Konkursgericht nun darüber entscheiden, ob Napster aufgelöst oder einzelne Teile des Unternehmens verkauft werden. (mb)