In den Zahlen ist eine Steuerersparnis von zirka 140 Millionen Euro in den USA verrechnet, in deren Genuss die Franzosen aufgrund von Goodwill-Abschreibungen wegen der Übernahme der Consultants von Ernst & Young kommen. Insgesamt erhält der Pariser IT-Dienstleister über einen Zeitraum von 15 Jahren sogar Steuervergünstigungen in einem Gesamtvolumen von 1,6 Milliarden Euro - laut CEO Geoff Unwin beeinflussen also auch in den kommenden Jahren jeweils kräftige Steuernachlässe das Ergebnis.
Der Umsatz lag mit 2,6 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2000 um 18,6 Prozent über dem des Vorjahres. Allerdings sind in diesem Ergebnis bereits die Einnahmen von Ernst & Young Consulting enthalten, die in der Periode vom Akquisitionszeitpunkt, dem 23. Mai, bis zum 30. Juni 2000 anfielen. Bleibt diese Umsatzgröße unberücksichtigt, steigerte sich Cap Gemini lediglich um 5,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres.
Die Franzosen wollen nach Aussagen des CEO die Zusammenführung der beiden Konzerne bis zum Januar 2001 abgeschlossen haben. Mit Interesse beobachten Analysten, ob die schwierige Verschmelzung der beiden verschiedenen Unternehmenskulturen gelingt, nachdem Cap Gemini jahrelang in einem eher angespannten Verhältnis mit dem Debis Systemhaus kooperiert hatte.
Skepsis herrscht auch deshalb vor, weil Cap Gemini stark von den Jahr-2000-Umstellungsarbeiten profitiert hatte und danach wie viele der traditionellen IT-Beratungshäuser in eine Talsohle geschlittert war.