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Ermittler durchsuchen Siemens-Büros

02.06.2004

Deutsche Ermittler haben Siemens-Büros in München, Offenbach und Erlangen sowie Privatwohnungen durchsucht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen drei frühere Siemens-Mitarbeiter des Firmenbereichs Power Generation, die in Verdacht stehen, Schmiergelder in Höhe von sechs Millionen Euro an zwei Ex-Geschäftsführer des halbstaatlichen italienischen Stromunternehmens Enel SpA gezahlt zu haben. Damit wollte sich Siemens im Jahr 2000 einen Auftrag über die Lieferung von Gasturbinen im Wert von 336 Millionen Euro zuzüglich lukrativer Wartungsverträge sichern.

Wie der "Spiegel" meldet, ist Siemens wegen der Affaire in Italien bis 2005 von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen. Die mutmaßlichen Empfänger sitzen in Haft und hätten durch ihre Aussagen die Durchsuchungen in Deutschland ausgelöst. Die Siemens-Manager, die sich inzwischen im Ruhestand befinden, haben die Bestechungsgelder nach Angaben des "Wall Street Journal" über Konten in Liechtenstein und die Vereinigten Emirate an die Empfänger geleitet. (kk)