Plattenfirmen werden aktiv

Ermittler durchsuchen australische Kazaa-Zentrale

13.02.2004
MÜNCHEN (CW) - Im Zuge einer Razzia haben Ermittler der australischen Plattenindustrie die Büros von Sharman Networks, dem Betreiber der Internet-Tauschbörse Kazaa, sowie die Wohnungen mehrerer Manager durchsucht. Ziel war es, Beweise für mögliche Copyright-Verstöße zu finden.

Die Aktion wurde möglich, nachdem das australische Bundesgericht zuvor fünf größere australische Plattenlabels dazu ermächtigt hatte, Beweise gegen die derzeit populärste Tauschbörse im Internet zu sammeln. Daraufhin inspizierten die Ermittler insgesamt zwölf Räumlichkeiten in drei australischen Staaten. Neben der Kazaa-Zentrale in Sydney waren dies die Privatwohnungen zweier Sharman-Manager, drei Universitäten sowie mehrere Internet-Service-Provider.

Die von mehreren Labeln gegründete Organisation Music Industry Piracy Investigations (Mipi) kündigte an, zivilrechtliche Schritte gegen Kazaa einzuleiten. Michael Speck, General Manager von Mipi, sieht dies als "ein kla-res Signal an die Internet-Piraten in Australien, dass das Spiel aus ist".

So erhöht sich der Druck auf Sharman, dessen Geschäftssitz sich im südpazifischen Inselstaat Vanuatu befindet: Gegen das Unternehmen hat in den USA bereits die Recording Industry Association of America (RIAA) Klage erhoben. Damit hätten die Vorgänge in Australien jedoch nichts zu tun, beteuert Sharman, das gegen die Rechtmäßigkeit der Durchsuchungserlaubnis Berufung einlegen will. (ave)