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08.06.2005
Diese Woche startet die Vergütungsstudie der CW, an der sich IT-Profis und Arbeitgeber bis Ende Juli beteiligen können.

Durch die Studie erfahren IT-Profis, welches Gehalt sie erwarten können. Der Trend in der Vergütungspolitik geht eindeutig in Richtung Leistungs- und Erfolgsorientierung sowie einer stärkeren Differenzierung der Gehälter. Die siebte CW-Gehaltstudie in Zusammenarbeit mit Christian Scholz, Professor für Personal- und Informations-Management an der Universität Saarbrücken, will nun einen Beitrag zu mehr Transparenz liefern, die den Jobsuchenden in Einkommensfragen mehr Sicherheit geben soll. Je sorgfältiger der Fragebogen ausgefüllt wird, desto besser ist die Qualität der Daten, desto genauer lassen sich die Gehälter vergleichen und desto detaillierter fällt die Antwort aus, die Professor Scholz den Teilnehmern zukommen lassen wird. Daher sind die Fragebögen nicht kostenlos: Die Erfahrung hat gezeigt, dass bei Untersuchungen, in denen ein kleiner Beitrag für die Teilnahme verlangt wird - in diesem Fall sind es 15 Euro - die Unterlagen gewissenhafter ausgefüllt werden.

Einstiegsgehälter sinken

Bereits auf der diesjährigen CeBIT in Hannover konnten sich Bewerber im Karriereforum der COMPUTERWOCHE ein Bild von ihren zu erwartenden Gehältern machen. In den Gesprächsforen und Podiumsdiskussionen beantworteten Personaler und Unternehmensvertreter offen die Fragen nach ihrer Gehaltspolitik. Dabei zeichnet sich ab, dass diejenigen Betriebe, die von der Flaute am wenigsten betroffen sind, auch wenig Anstalten machen werden, ihre Vergütungspolitik zu ändern. Einige kleine und mittelständische Softwarehäuser allerdings gaben zu, dass sie die Einstiegsgehälter etwa zehn bis zwanzig Prozent niedriger ansetzen als noch vor einem Jahr. Das betreffe vor allem Umschüler und Quereinsteiger. Vor diesem Hintergrund wird die Frage umso interessanter, wie sich die Einkommen in diesem Jahr entwickeln werden. Die CW-Gehaltsstudien waren immer wieder für Überraschungen gut. Sie zeigten, dass die Absolventen der Berufsakademien, gemessen an den Fachhochschulabgängern, gut abschnitten und die reinen Informatiker den Wirtschaftsinformatikern den Rang abliefen. Eine Frage, die oft gestellt wird und jetzt wieder an Aktualität gewinnt, betrifft den Wert von Zusatzausbildungen. Die CW-Studien der vorigen Jahre ergaben beispielsweise, dass die Mitarbeiter mit den höchsten Abschlüssen, also etwa MBA-Absolventen, noch mit einem Plus rechnen konnten, während Absolventen mit einem "normalen" Diplom wenig Verhandlungsspielraum hatten.

Kaum Gehaltssprünge sind beim Arbeitgeberwechsel drin. Galt früher eine Faustregel, dass man zehn bis 20 Prozent mehr herausholen könne als auf der alten Stelle, so empfehlen heute Personalberater Bescheidenheit. Pokern lasse sich dann, wenn das in der Stellenbeschreibung verlangte Know-how hundertprozentig mit dem eigenen Wissen übereinstimmt.

Keine Überraschung war, dass in den letzten beiden Jahren die Internet-Spezialisten im Vergleich zu den Jahren davor deutliche Gehaltsabstriche hinnehmen mussten. Mit dem Dotcom-Sterben ging auch die starke Nachfrage nach diesen Spezialisten zurück, so dass schnell ein Überangebot an Bewerbern mit zum Teil nicht fundiertem IT-Know-how entstand.

Abbau von Zusatzleistungen

Interessant dürfte die Studie auch unter dem Aspekt der Zusatzleistungen werden. Bewerber möchten, so ist aus vielen Unternehmen zu hören, ein hohes Fixgehalt. Auf das Abenteuer Aktienoptionen wollen sich die wenigsten einlassen, obwohl es gerade jetzt wieder interessant sein könnte. Die letztjährige Untersuchung zeigte aber auch, dass sich Arbeitgeber mit Zusatzangeboten wie Mobiltelefon, Notebook oder Sonderprämien zurückhalten. Krisenzeiten, so das Ergebnis, eignen sich besonders gut dafür, solche außergewöhnlichen Angebote für Mitarbeiter zu reduzieren. (hk)