Skepsis bei Angestellten

Erleichtern Smartphones die Arbeit?

17.04.2011
Wer bisher noch keine mobilen Geräte wie Laptop oder Smartphone nutzt, zweifelt auch daran, ob sie ihm die Arbeit erleichtern würden.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen manchmal Welten. Das zeigt auch das Beispiel Web 2.0. Geht es nach dem Wunsch der Hersteller, kann die so genannte Generation Digital nicht mehr ohne mobile Geräte und der permanenten sozialen Vernetzung arbeiten. In der Wirklichkeit tummeln sich viele der nach 1980 Geborenen in sozialen Netzen wie Facebook. Das heißt aber nicht, dass sie alle auch schon mit Smartphones ausgestattet sind. Den Schluss legt eine Studie des IT-Dienstleisters Computacenter nahe, der 1000 Angestellte zum Thema "Modernes Arbeiten" befragte.

Zwar hält es die Mehrheit für wichtig, mit modernen Kommunikationsmitteln im Berufsalltag umgehen zu können. Trotzdem bleiben die Mitarbeiter, auch diejenigen unter 30, Kommunikationsangeboten gegenüber skeptisch, wenn sie diese noch nicht verwenden: 60 Prozent der Befragten, die mobile Geräte wie Laptop, Blackberry oder Smartphone nicht beruflich nutzen, lehnen deren Einsatz ab und sehen darin keine Arbeitserleichterung. Noch deutlicher zeigt sich die Skepsis bezüglich des Zugriffs auf Unternehmensdaten von zu Hause oder unterwegs: Nur 29 Prozent derjenigen, die darauf nicht zurückgreifen, können sich vorstellen, dass dies ihre Arbeit erleichtert. Anna Hoberg vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation rät den Unternehmen, ihren Mitarbeitern den beruflichen Mehrwert einer Technologie näher zu bringen: "Es ist sinnvoll, Mitarbeiter bei ihren konkreten Kommunikationsbedürfnissen abzuholen. Neben Schulungen und einer klaren Kommunikation der Vorteile ist es wichtig, dass die Führungskräfte die Technologienutzung vorleben." Computacenter-Chef Oliver Tuszik ergänzt: "Wenn mobile Kommunikationsangebote mit weniger Geschäftsreisen, flexibleren Arbeitszeitmodellen und einer verbesserten Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbunden sind, werden sie auch gern genutzt."

Noch sind es Klassiker wie E-Mail und Festnetztelefon, die laut Studie am häufigsten zur Kommunikation mit Kunden, Kollegen und Geschäftspartnern genutzt werden. 54 Prozent der Befragten setzen mobile Geräte mit Internet-Empfang wie Laptops oder Smartphones ein. Wikis, Foren oder andere Plattformen für den Wissensaustausch verwenden 36 Prozent, Chat, Audio-, Video-, oder Webkonferenzen 15 Prozent. Lediglich jeder Zehnte nutzt soziale Netzwerke wie Xing, Facebook oder LinkedIn beruflich sehr oft oder oft.