Schweden möchten Nokia-Mehrheit verhindern

Ericsson will Symbian-Anteile kaufen

26.03.2004
MÜNCHEN (CW) - Eigentlich schien Nokias Mehrheitsübernahme an Symbian bereits in trockenen Tüchern zu sein. Doch Konkurrent Ericsson, ebenfalls an der Softwareallianz beteiligt, will nun sein Vorkaufsrecht ausüben.

Mit einer Beteiligung von rund 31 Prozent war Psion nach Nokia (rund 32 Prozent) zweitgrößter Anteilseigner an dem Software-Joint-Venture Symbian, das Betriebssysteme für Handys entwickelt. Im Januar hatten sich Psion und Nokia geeinigt, dass die Finnen die Symbian-Anteile von Psion für über 200 Millionen Euro übernehmen. Nachdem Anfang März die Psion-Aktionäre dem Verkauf zugestimmt hatten, schien der Handel perfekt zu sein.

Ericsson und Sony-Ericsson, im Besitz von 17,5 beziehungsweise 1,5 Prozent der Symbian-Anteile, wollen nun verhindern, dass Nokia eine 63-prozentige Symbian-Mehrheit erhält.

Da die Investoren ein proportionales Vorkaufsrecht besitzen, könnten die Schweden ihre Beteiligung an dem Joint Venture auf 27,7 Prozent aufstocken. Nokia selbst käme dagegen, falls die anderen Mitglieder ebenfalls ihre Optionen ausüben, nur noch auf einen Anteil von 46,7 Prozent.

Die Frage nach der unternehmerischen Führerschaft in der Symbian-Allianz ist für die beteiligten Firmen so wichtig, weil derzeit rund 90 Prozent aller Smartphones von einem Symbian-Betriebssystem gesteuert werden. (hi)