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Ericsson schweigt zum zweiten Halbjahr

20.07.2001
Der schwedische TK-Ausrüster Ericsson hat in seinem zweiten Fiskalquartal einen Nettoverlust von 6,8 Euro ausgewiesen. Für die zweite Jahreshälfte wollte das Unternehmen keine Prognosen abgeben.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der schwedische TK-Ausrüster Ericsson hat in seinem zweiten Fiskalquartal einen Umsatz von umgerechnet 6,8 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Einnahmen lagen zwar um drei Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum, übertrafen jedoch die Prognosen der Analysten, die von nur 6,5 Milliarden Euro ausgegangen waren. Der Nettoverlust des in Stockholm ansässigen Unternehmens lag mit 1,5 Milliarden Euro im Rahmen der Erwartungen. Im zweiten Geschäftsquartal 2000 hatte Ericsson noch ein Plus von 1,1 Milliarde Euro ausgewiesen. Das operative Ergebnis fiel von plus 1,4 Milliarden Euro im Vorjahr auf minus 2,1 Milliarden Euro im abgelaufenen Berichtszeitraum.

Für die kommenden zwei Fiskalquartale sowie das gesamte Jahresergebnis wollten die Schweden keine Prognosen abgeben. Unternehmenschef Kurt Hellström erklärte: "Wir können nicht sagen, wie lange die Konjunkturflaute anhält. Noch sehen wir keine Anzeichen für eine Verbesserung." Ericsson rechnet jedoch damit, sein Systemgeschäft mindestens analog zur Marktentwicklung zu steigern und sein "Back-to-Profit"-Programm in der defizitären Handy-Sparte bis Ende des Jahres abzuschließen.

Insgesamt seien die Restrukturierungsmaßnahmen des Unternehmens gut angelaufen, mit denen die Company rund 4,1 Milliarden Euro einsparen und wieder in die Gewinnzone gelangen will. "Den Markt können wir nicht kontrollieren aber unsere Kosten", sagte Hellström weiter. So habe man in der ersten Jahreshälfte die Aktivitäten in 29 Ländern in acht Marktgruppen konsolidiert und 10.000 Mitarbeiter entlassen. Zudem seien die Verträge mit 5800 Beratern gekündigt worden. Hellström kommentierte die bereits vor kurzem angekündigten Entlassungen von weiteren 10.000 Mitarbeitern (Computerwoche online berichtete) in der zweiten Jahreshälfte: "Diese Maßnahmen sind hart aber notwendig, um wieder profitabel zu wirtschaften."