Schweden engagieren sich mit neuem Office-Equipment:

Ericsson rüstet für das Büro 2000

18.03.1983

MÜNCHEN (ha) - Nach der Zusammenführung der deutschen Ericsson-Töchter wird der schwedische Kommunikationskonzern nun auch hierzulande im Bereich der Office-Automation aktiv. Mit neuem Gesicht, neuen Gesichtern und einer Vielzahl neuer Produkte, vom, Holztelefon" bis zur digitalen Nebenstellenanlage ß la Nixdorf, präsentierten sich die Skandinavier jetzt auf einer Presseveranstaltung in München.

Die Ankündigung der "mikroprozessorgesteuerten, speicherprogrammierten Fernsprech-Nebenstellenanlage versteht der Koordinator der deutschen Ericsson-Gesellschaften und Geschäftsführer der Ericsson Information Systems GmbH (EID) in Düsseldorf, Magnus Falk, als einen ersten Schritt in Richtung Office-Automation. In der ersten Ausbaustufe will sich das EID-Team auf kleinere Einheiten bis hin zu zwölf Amtsleitungen und etwa 80 Teilnehmern beschränken. Das System, das nach Angaben der Düsseldorfer in bestehende Nebenstelleneinrichtungen integriert werden kann, soll ab 1984 als digitale Anlage auf den Markt kommen.

Das jetzt vorgestellte Produkt biete aber bereits Funktionen wie Kurzwahl, Anrufsperre, Rufumleitung oder automatische Rückrufeinrichtung. Auch Dienste wie Personalsucheinrichtung oder Heranholen von Anrufen, die auf anderen Apparaten eingehen, seien bereits vorgesehen.

Für die verteilte Datenverarbeitung offerieren die Schweden jetzt eine Erweiterung ihrer D 16-Modelle, die unter der Bezeichnung Serie 2000 vermerktet werden soll. Die Rechner seien bis zu annähernd 1 00 Arbeitsplätzen und 2 MB Hauptspeicher ausbaufähig. Die Systemkonzeption umfasse zwei branchenorientierte Systeme: "2 100" für Banken-Anwendungen und "2500" für den kommerziellen DDP-Bereich. Dabei gewährleistet Ericsson volle Kompatibilität zu den Vorgängermodellen der Serie D 16.

Auch aus den Labors der Ericsson-Tochter Facit kommt neues Equipment. Der Tischcomputer DTC-S erhielt ein neues Design und einen größeren Speicher. Die Speichererweiterungen erlauben jetzt den Einsatz von Grafik. Neben dem

serienmäßigen DOS-Betriebssystem kann darüber hinaus auch CP/M verwendet werden. Ein Gerät soll zuzüglich Mehrwertsteuer zwischen 9800 und 22900 Mark kosten.

Mit "Eripax" kündigten die Skandinavier ein neues privates Paketvermittlungssystem auf der Basis von CCITT X.25 an. Die Hardware besteht aus dem Kommunikationsprozessor Eripax 20 oder dem Doppelprozessor Eripax 100. Außer den Ericsson-Systemen unterstützt die Leitungs-Interface-Software nach Angaben der EID-Manager DV-Anlagen von Herstellern wie IBM, Univac, Amdahl, ICL, Siemens, Digital

Equipment, Data General, Hewlett-Packard und Tandem. Dabei wurde besonderer Wert auf SNA/SDLC-Unterstützung gelegt.

Im Zusammenhang mit den Produkt-Announcements gaben die "EID-Genossen" auch ihr Geschäftsergebnis in 1982 bekannt. So sei der Umsatz von Bildschirmterminals und Computersystemen um 38 Prozent auf 62 Millionen Mark, der Gewinn um 31 Prozent auf 3,4 Millionen Mark gestiegen. Die drei Töchter konnten in Deutschland einen Gesamtumsatz von 112 Millionen Mark verbuchen. Für 1985 hat sich EID-Koordinator Falk ehrgeizige Ziele gesteckt. Bis dahin will er mit den derzeitigen Gesellschaften und einigen "Zukäufen" rund 500 Millionen Mark einnehmen. "Unter dieser Summe kann ein Unternehmen unserer Kategorie nicht überleben.