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Ericsson richtet "Krisenstab" ein

23.04.2001
Joint Venture mit Sony unterschriftsreif

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach der Bekanntgabe einer desolaten Quartalsbilanz (Computerwoche online berichtete) hat der schwedische Mobilfunkkonzern Ericsson einen "Krisenstab" eingesetzt. Dieser sei mit drei Industriellen aus dem Aufsichtsrat besetzt, berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Wenigstens ein Mitglied des Trios werde sich alle zwei Wochen mit dem Ericsson-Management treffen, wenn nötig auch öfter. Das neue Gremium sei nicht zuletzt ein Affront gegen CEO (Chief Executive Officer) Kurt Hellström und Chairman Lars Ramquist, heißt es. Mehrere Aufsichtsräte hätten in der Vergangenheit mit Wechseln in der Chefetage gedroht, wenn sich die Ergebnisse des Herstellers nicht in den kommenden Monaten verbesserten.

Angeblich kurz vor der Unterschrift steht ein Vertrag zwischen Ericsson und Sony (Computerwoche online berichtete). Ziel ist ein Joint Venture zwischen Ericssons Consumer-Products-Sparte (deren Halbleiterbereich nicht mit in das Gemeinschaftsunternehmen eingeht) und der Handy-Division des japanischen Konzerns. Sony Ericsson, so der Name der von 60 Managern aus beiden Firmen geleiteten Company, soll unterschiedliche Mobiltelefone für aktuelle (GSM, GPRS) und künftige (3G = UMTS) Netzstandards designen, entwickeln und vermarkten.