Erhebliche Einschraenkungen bei der Skalierbarkeit Windows NT auf SMP-Servern mit maximal vier Prozessoren sinnvoll

18.04.1995

MUENCHEN (CW) - AT&T Global Information Solutions (GIS) hat damit begonnen, Server der "3500"-Linie mit bis zu 16 Prozessoren unter Microsofts Betriebssystem Windows NT zu vertreiben. Die Sache hat allerdings einen kleinen Haken: Selbst AT&T und die Gates-Company geben zu, dass unter NT der Ausbau von Rechnern ueber vier CPUs hinaus eigentlich nichts mehr bringt.

Bill Gates erklaerte, wer mehr als vier Prozessoren in seinem Server plaziere, werde daraus "keinen besonderen Vorteil ziehen". AT&T-Verantwortliche bestaetigten, dass eine Maschine mit 16 Prozessoren nicht besonders realistisch sei. Allerdings betonte das Unternehmen gegenueber Anwendern, dass die Begrenzung auf vier CPUs unter Windows NT nur eine voruebergehende Einschraenkung der Skalierbarkeit von AT&T-Servern bedeute.

Ein US-Anwender sagte, Microsoft habe ihm kuerzlich mitgeteilt, NT lasse sich zwar unter sechs bis acht Prozessoren fahren. Wenn er allerdings NT auf Servern fuer grosse Online-Transaktionsaufgaben einsetzen wolle, sollte er besser ein Netz aus vergleichsweise kleineren Maschinen (mit bis zu vier CPUs) nutzen.

Betriebssysteme, die auf SMP-(Symmetrical Multiprocessing)-Servern laufen, schnitten im Vergleich zu Unix-SMP-Implementationen bislang nicht so gut ab. Deshalb war immer wieder die Erwartung geaeussert worden, Windows NT werde diesem Dilemma abhelfen. Interne Testlaeufe sowohl von AT&T als auch von Microsoft zeigten bei der Nutzung einer Applikation auf einem SMP-System allerdings schon ab etwa sechs CPUs nur noch einen geringfuegigen Leistungszuwachs.

Microsoft hat moeglicherweise auch aus diesem Grund ein weitreichendes Abkommen mit der Digital Equipment Corp. getroffen. In einer der Vereinbarungen gibt DEC Microsoft das Recht, seine Cluster-Technologie fuer Windows NT zu nutzen. Bis zu 30 Rechner lassen sich so zu einem lose gekoppelten Systemverbund zusammenschalten.