Individualität, Kontext, Reduktion

Erfolgsfaktoren für mobile Anwendungen

26.09.2011
Von Melanie Neul

Erfolgsfaktor 3: Reduktion

Auf dem Smartphone muss nicht der gesamte Web-Auftritt widergespiegelt werden. Es sollte eher eine mobile Erweiterung geschaffen werden, die sich auf eine oder wenige Funktionalitäten konzentriert. Die Anwendung muss nicht viel können, das Wenige dafür aber gut.

Starbucks-App: Eine App muss nicht zwingend die Inhalte von der Website übernehmen.
Starbucks-App: Eine App muss nicht zwingend die Inhalte von der Website übernehmen.
Foto: Starbucks

Dass die mobile Erweiterung auch nicht zwingend etwas mit dem bisherigen Portfolio auf der stationären Website zu tun haben muss und vielmehr passend zur Marke sein sollte, zeigt Starbucks. Auf der stationären Website werden dem Nutzer die verschiedenen Kaffeevariationen vorgestellt, und er erhält Hintergrundinformationen zum Kaffeeanbau und zum Unternehmen. Befindet sich der Nutzer aber mit seinem Mobiltelefon in einem Starbucks-Café kann er über sein iPhone oder iPod Touch die Musik, die gerade im Geschäft läuft, einfach, unkompliziert und kostenlos über iTunes herunterladen. Dieser mobile Use Case hat nichts mit den Starbucks-Produkten zu tun, passt aber zum Markenimage.

Mobile Geräte werden Desktop-PCs nicht ersetzen. Das mobile Web ist eher ein erweiterter, zusätzlicher Kanal, dessen Potenziale sinnvoll genutzt werden sollten. Mobile Seiten oder Applikationen dürfen auf keinen Fall als ein Abfallprodukt der herkömmlichen Internet-Seiten betrachtet werden. Sie müssen sich vielmehr auf wenige, dafür aber auf ausgeprägte Funktionalitäten konzentrieren, auf einem konkreten mobilen Bedarf basieren und mobile Mehrwerte bieten. Fakt ist: Die Nutzer sind bereit für das mobile Web. Sie warten nur auf relevante Inhalte und Funktionen, die sie in ihrem Alltag unterstützen. (mb)