Stellenservice widerlegt Vorurteile

Erfahrungen sprechen für IT-Experten aus dem Osten

18.09.1998

"Das Know-how und die Einsatzbereitschaft von IT-Fachkräften aus den neuen Bundesländern ist durchaus vergleichbar mit den Fähigkeiten ihrer westlichen Kollegen", so die Erfahrung von Gabriele Kernwein. IT-Experten aus dem Osten verfügten in einigen Aspekten sogar über Vorteile: Gerade mit Blick auf die Mobilität seien sie viel eher bereit, unabhängig vom Alter einen neuen Wohnort, einen zweiten Wohnsitz oder erhebliche berufliche Reisetätigkeit auf sich zu nehmen. Auch zeigten sie sich wesentlich flexibler, wißbegieriger und aufgeschlossener als viele ihrer westdeutschen Kollegen. Hinzu käme ein höherer Grad an beruflicher Identifikation.

"Unternehmen, die sich auf IT-Arbeitskräfte aus den neuen Bundesländern eingelassen haben, berichten durchwegs von positiven Erfahrungen hinsichtlich ihrer Begeisterungsfähigkeit", so Kernwein. Ein weiterer Vorteil für Arbeitgeber: Viele IT-Fachleute aus den neuen Bundesländern hätten noch nicht die teilweise überzogenen Gehaltsvorstellungen ihrer westdeutschen Kollegen. IT-Experten aus den neuen Bundesländern warteten mit umfassendem Know-how auf, insbesondere in den Bereichen LAN und WAN, Betriebssysteme, Software, Anwendungsentwicklung sowie im Vertrieb. Zwar beobachtet die PC/Enter-Geschäftsführerin eine gewisse "Mainframe-Lastigkeit", doch auch Client-Server-Kenntnisse seien stark vertreten. Ein weiteres Plus: Viele kümmerten sich intensiv um ihre Weiterbildung - ob über privat finanzierte Schulungen, autodidaktisches Lernen oder ABM-Maßnahmen. "Leider haben die IT-Fachkräfte aus den neuen Bundesländern oft ein zu geringes Selbstbewußtsein den eigenen fachlichen Leistungen gegenüber", bedauert Kernwein. Als Ursache hierfür sieht sie die zu DDR-Zeiten fehlende Konkurrenz und den daraus resultierenden Mangel des persönlichen Wettbewerbs. Die Personalberaterin wünscht sich von Unternehmen, daß sie ihre Vorurteile gegenüber Bewerbern aus den neuen Bundesländern weiter abbauen.