Erdbeben lähmt Internet

02.01.2007
Die Reparatur der beschädigten Kabel in Asien wird voraussichtlich drei Wochen dauern.

Ein Erdbeben vor der Küste Taiwans, bei dem an den Weihnachtstagen zwei Menschen getötet und 48 verletzt worden sind, hat auch Unterseekabel beschädigt. Die Ausfälle beeinträchtigten den Internet-Verkehr in Asien massiv. Mehr als 100 Millionen Nutzer in China, Taiwan, Singapur und Südkorea waren von den Störungen betroffen. Zwar aktivierten die Internet-Anbieter ihre Notsysteme, doch der Ausfall konnte so nicht voll aufgefangen werden.

Betroffen von den Störungen sind die Unterseekabel SeaMeWE 3 (South East Asia Middle East Western Europe 3) und APCN 2 (Asia Pacific Cable Network 2). Diese beiden Verbindungen zählen zu den Hauptadern des Internet- und Telekommunikationsverkehrs in Ostasien. Zwar konnten die Betreiber den Verkehr auf andere Leitungen umleiten, doch dies führte zu Überlastungen. So hatten etwa alle Internet-Provider in Singapur mit Problemen zu kämpfen, und etliche Web-Seiten waren nicht erreichbar. Bei Japans NTT Communications Group fielen als Folge des Erdbebens 84 große Mietleitungen aus.

"Die Reparatur der Unterseekabel wird zwei bis drei Wochen dauern", sagte der Sprecher der taiwanischen Chunghwa Telecom, Lin Jen-hung, in Taipeh. Vor allem Verbindungen zu ausländischen Web-Seiten seien betroffen.

Der Carrier büßte zudem einen Teil seiner internationalen Verbindungen in die USA ein und verfügte nur noch über 40 Prozent der Kapazität. Noch schlimmer traf es die Leitungen nach China und Japan. (hi)