Weniger Kosten - mehr Effizienz

Epicor überarbeitet ERP-Lösung

15.04.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Softwarekunden schauen auf die Kosten

Die Epicor-Verantwortlichen versprechen ihren Kunden mit dem überarbeiteten ERP-Release ein verbessertes Kosten-Management und effizientere Geschäftsprozesse. Beide Punkte stünden nach deren Einschätzung derzeit ganz oben auf der Prioritätenliste gerade kleiner und mittelständischer Unternehmen. Trotz der wirtschaftlichen Entspannung sei bei vielen Kunden nach wie vor eine konservative Haltung zu beobachten, berichtet James Norwood, Senior Vice President für den Bereich Worldwide Product Marketing bei Epicor. Diese forderten "maximale Effizienz bei minimalen Kosten".

Epicor setzt in Sachen Softwareplattform, Business Intelligence (BI) und Entwicklungs-Tools komplett auf Microsoft-Technik.
Epicor setzt in Sachen Softwareplattform, Business Intelligence (BI) und Entwicklungs-Tools komplett auf Microsoft-Technik.

Epicor hatte 2008 die Einzelprodukte "iScala", "Vantage" und "Enterprise" in einer einheitlichen SOA-basierten Business-Software-Plattform zusammengefasst. Der Softwareanbieter aus dem kalifornischen Irvine baut mit seiner ERP-Suite "Epicor 9" stark auf Microsofts .NET-Technik auf. Anwender sollen über das "Internet Component Environment" (ICE) ihre Geschäftsprozesse modellieren und anpassen können. Die dazu notwendige Geschäftslogik stellt die ERP-Plattform als Web Services bereit. Das Management von Epicor hatte in der Vergangenheit immer wieder durchblicken lassen, dass kein Kunde zur Migration auf die vereinheitlichte Plattform gezwungen werde. Zudem würden auch die Alt-Applikationen zumindest in begrenztem Umfang weiterentwickelt. Bestimmte neue Funktionen würden jedoch nur in der aktuellen ERP-Plattform Epicor 9 realisiert, stellten die Verantwortlichen klar.

Der Softwareanbieter hat, wie viele andere Hersteller auch, in der Wirtschaftskrise Federn lassen müssen. Für das Gesamtjahr 2009 meldete Epicor einen Umsatz von knapp 410 Millionen Dollar, rund 16 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Mit einem rigiden Kosten-Management gelang es dem Hersteller jedoch, den Verlust von 3,5 Millionen Dollar im Jahr 2008 auf 1,2 Millionen Dollar zu senken. Inzwischen macht sich jedoch der Aufschwung auch in den Bilanzen von Epicor bemerkbar. Im vierten Quartal 2009 ging zwar der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal von 122 auf 112 Millionen Dollar zurück. Allerdings verbesserten sich die Lizenzeinnahmen leicht von 25,2 auf 25,8 Millionen Dollar. Gegenüber dem vorangegangenen dritten Quartal kletterte der Lizenzumsatz sogar um 88 Prozent nach oben. Unter dem Strich stand zum Jahresende 2009 ein Gewinn von 6,7 Millionen Dollar nach einem Plus von 1,5 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Die Zahlen für das erste Quartal will Epicor Ende April bekannt geben.