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Epcos schafft den Klassenerhalt im Dax

14.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Münchner Bauelementehersteller Epcos wird nach einem Beschluss der Deutschen Börse überraschenderweise auch nach dem 22. September noch im Auswahlindex Dax 30 gelistet sein. Wie der Arbeitskreis Aktienindizes am gestrigen Dienstag entschied, muss anstelle der ehemalige Siemens-Tochter der Chemiekonzern Degussa die Liste der 30 schwersten deutschen Börsenwerte verlassen.

Die Deutsche Börse hatte im Juni eine Änderung der Bewertungskriterien für die Platzierung in den Aktienindizes beschlossen: Um mehr Augenmerk auf die tatsächlich gehandelten Aktien zu legen, wurde die Gewichtung der einzelnen Indexwerte auf Streubesitz (Free Float) umgestellt. Die beiden Kriterien für die Aufnahme beziehungsweise den Verbleib in einem der Indizes sind der Börsenwert sowie der Börsenumsatz bei frei gehandelten Aktien. Um sich den Verbleib im Dax zu sichern, muss ein Unternehmen in beiden Kategorien zum Stichtag am 31. Juli jeweils mindestens Platz 35 erreichen. Da Epcos zu diesem Zeitpunkt beim Umsatz zwar auf Platz 22 rangierte, bei der Marktkapitalisierung jedoch nur den 39. Rang belegte, galt der Rauswurf als nahezu sicher. Die überraschende Wendung brachte schließlich eine Mitteilung der Ruhrgas AG (RAG) am Montag, dass nach einem Übernahmeangebot an die freien Aktionäre von Degussa nur noch sieben Prozent der Aktien im Freiverkehr

verbleiben.

Wegen der Übernahme durch die französische Großbank BNP Paribas wird der Online-Broker Consors bereits ab Montag nächster Woche nicht mehr dem Auswahlindex des Neuen Marktes Nemax50 angehören. Grund ist eine weitere Regelung der Deutschen Börse, die besagt, dass ein Titel sofort aus einem Index genommen werden, wenn der Streubesitz unter fünf Prozent sinkt oder das Unternehmen insolvent ist und abgewickelt wird. (mb)