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Enttäuschende Zahlen zu legalen Musik-Downloads

20.09.2006
Auf Online-Downloads sollte die Musikindustrie vorerst noch nicht setzen, wenn sie ihre rückläufigen Umsätze ausgleichen will.
Wo auch immer die (bis zu) 20.000 Songs in Ihrer Hosentasche herkommen - jedenfalls nicht von Apple und iTunes...
Wo auch immer die (bis zu) 20.000 Songs in Ihrer Hosentasche herkommen - jedenfalls nicht von Apple und iTunes...

Zeit für einen Reality Check: Der europäische Markt für digitale Musik soll sein Volumen im Jahr 2006 nach Schätzung der Marktforschungsfirma Jupiter Research in diesem Jahr auf 385 Millionen Euro verdoppeln. Besitzer eines marktführenden "iPod"-Players von Apple kaufen im Schnitt aber nur 20 Songs in dessen "iTunes Store" online ein.

83 Prozent der iPod-Besitzer kaufen überhaupt nicht regelmäßig digitale Musik - und damit sind sie sogar noch geneigter als die Eigentümer anderer portabler Player. "Es ist nicht so, dass das Modell nicht taugt - es gibt nur jede Menge Raum für Verbesserungen", sagt Jupiter-Analyst Mark Mulligan. "Digitale Musik erreicht nicht ansatzweise ihr Potenzial."

30 Prozent der iPod-Besitzer füllen ihr Gerät zumindest teilweise mit Musik aus illegalen Tauschbörsen, hat Jupiter herausgefunden. Weitere 23 Prozent von ihnen hören sich kostenlose, legale Audio-Dateien im Internet an. Außerdem bestellen sich die iPod-Nutzer unter den 4000 von Jupiter befragten europäischen Verbrauchern sehr viel wahrscheinlicher CD-Datenträger online als dass sie Downloads kaufen.

Die bei iTunes verkaufte kopiergeschützte Musik im AAC-Format mit digitalem Rechte-Management (DRM) läuft nur auf iPod-Playern, von denen Apple seit ihrer Markteinführung vor fünf Jahren weltweit rund 60 Millionen Stück verkauft hat. In den europäischen iTunes-Stores wurden seit deren Start vor rund zwei Jahren bislang etwa 200 Millionen Musikstücke verkauft. Mit seinen weltweiten Stores hatte Apple im Februar eine Milliarde legale Musik-Downloads überschritten - macht geteilt durch 60 Millionen iPods trotzdem nur schlappe knapp 17 Songs pro Gerät. Wie Jupiter schon sagte - jede Menge Raum für Verbesserungen... (tc)