Entsorgung von Alt-IT wird teuer

03.08.2005
Von 
Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine

Die neuen Gesetze gelten sowohl für privat als auch geschäftlich genutzte Geräte. Allerdings ist es Herstellern erlaubt, die Entsorgungsverantwortung im B-to-B-Bereich per Vertrag auf den Nutzer zu verlagern. Damit sind Abweichungen von der grundsätzlichen Pflicht des jeweiligen Herstellers möglich, Elektroaltgeräte auf eigene Kosten zurückzunehmen und zu entsorgen.

Hersteller fürchten erhebliche Mehrkosten

Dieses Symbol wird Elektronikgeräte ab dem 13. August 2005 zieren. Die Entsorgung mit dem Restmüll ist nicht mehr gestattet.
Dieses Symbol wird Elektronikgeräte ab dem 13. August 2005 zieren. Die Entsorgung mit dem Restmüll ist nicht mehr gestattet.

Die Computerbranche sieht erhebliche Mehrkosten auf sich zukommen. Fujitsu-Siemens Computers (FSC) rechnet beispielsweise mit zusätzlichen Belastungen von neun Millionen Euro je Geschäftsjahr. Dabei betreibt das Joint Venture mit Sitz in München bereits seit über 15 Jahren ein eigenes Recycling-Center. Rund 30 Spezialisten für Demontage kümmern sich um Recycling und Wiederverwertung der Altgeräte von Geschäftskunden. Im Rahmen von Neuabschlüssen werden auch Altgeräte anderer Hersteller zurückgenommen.

Während der größte deutsche PC-Anbieter hier also vorgebaut hat, muss er doch investieren, wo es um die Verwendung umweltfreundlicher Computerteile geht. Für die Umstellung auf bleifreies Löten investiert FSC eigenen Angaben zufolge in jede Mainboard-Produktionslinie etwa 500.000 bis 600.000 Euro. Inzwischen haben die "grünen Mainboards" einen Anteil von 40 Prozent an der gesamten Produktion erreicht, Tendenz laut Unternehmensangaben steigend: Bis zum Jahresende 2005 sollen alle Professional PCs "grün" sein. Zum Ende des Frühjahrs 2006 soll auch ein Großteil aller Consumer-Produkte vollständig auf die Anforderungen der neuen EU-Richtlinien umgestellt sein.