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Entscheiden Intel und Microsoft den Streit um den DVD-Standard?

27.09.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das jahrelange Gezerre um einen Standard für zukünftige DVD-Speichertechnik scheint sich zumindest für den Moment zugunsten von Toshibas "HD-DVD" zu entscheiden: Die beiden IT-Schwergewichte Intel und Microsoft wollen dieses Format in ihren Produkten unterstützen. HD-DVD steht in Konkurrenz zu "Blu-Ray", das von Sony entwickelt wurde.

Die PC-Industrie und insbesondere die Hollywood-Studios konnten sich in der Vergangenheit nicht auf einen gemeinsamen Standard für zukünftige DVD-Player einigen. Dies beschert den Unternehmen erhebliche Umsatzausfälle. Neue DVD-Abspielgeräte, die hochauflösende Disks verarbeiten, sollen dieses Jahr das Weihnachtsgeschäft ankurbeln. Derzeit favorisieren Viacom (Paramount Studios), General Electric (NBC Universal) und Time Warner das HD-DVD-Format von Toshiba, während Walt Disney und News Corp. (Fox) die Sony-Lösung ins Auge gefasst haben. Von den PC-Herstellern werden derzeit Apple, Hewlett-Packard und Dell dem Sony-Lager zugeordnet.

Die Entscheidung von Intel und Microsoft, HD-DVD zu unterstützen, könnte diese Gruppe zum Umdenken bewegen: PCs auf Basis von Intel-CPUs und Microsoft-Software werden in Zukunft diese Disks abspielen können. Für Blu-Ray-DVDs müssten sie eine eigene Software entwickeln lassen.

Die beiden IT-Schwergewichte begründen ihre Entscheidung damit, dass Toshiba bereits bewiesen hat, dass die Inhalte der neuen Disks auf Festplatten zu kopieren und über Hausnetze zu versenden sind. Außerdem favorisieren beide Toshibas Hybrid-Lösung, bei der auf einer Seite der Disk ein Film in Normalauflösung und auf der Rückseite die hochauflösende Version gespeichert werden kann. Im Übrigen, so das Duo, könnten HD-DVDs schneller und billiger produziert werden als die Blu-Ray-Scheiben. Beide schlossen aber das Sony-Format nicht gänzlich aus ihren Überlegungen aus. (kk)