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Entschädigung für Erfinder der blauen LED

02.02.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein Tokioter Gericht hat Ende vergangener Woche den japanischen Nichia-Konzern dazu verurteilt, seinem früheren Wissenschaftler Shuji Nakamura - inzwischen Professor an der University of California at Santa Barbara - 20 Milliarden Yen (umgerechnet knapp 190 Millionen Dollar) für seine Erfindung der blauen LED (Light Emitting Diode) zu zahlen.

Nakamura hatte in mehr als 20 Jahren Arbeit für Nichia Dutzende patentierter Erfindungen gemacht und für jede davon nur jeweils 20.000 Yen zusätzlich zu seinem Gehalt erhalten. Speziell bei der blauen LED, mit der Nichia später jährlich Milliarden Yen verdiente - solche LEDs finden sich unter anderem in Handys, Leuchtmitteln und Verkehrssignalen -, ging dies dem Forscher gegen den Strich, und er verklagte seinen früheren Arbeitgeber. In niederer Instanz war zunächst entschieden worden, das Patent gehöre Nichia (Computerwoche.de berichtete). Der Konzern hat angekündigt, gegen die aktuelle Entscheidung umgehend Berufung einzulegen.

Das Gericht war sogar zu dem Schluss gelangt, Nakamuras Beitrag zur Erfindung der blauen LED sei 60 Milliarden Yen wert. Diese Summe werden die Anwälte des Wissenschaftlers in den nächsten Instanzen fordern. Beobachter rechnen damit, dass das Verfahren möglicherweise erst vor dem Supreme Court endgültig entschieden wird. (tc)