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Entgegen "Focus"-Angaben: AOL Deutschland streicht "nur" 170 Stellen

10.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Entgegen anders lautender Presseberichte beharrt der Internet-Dienstleister AOL Deutschland darauf, hierzulande nur die im Dezember verkündeten 170 Stellen (Computerwoche online berichtete) zu streichen. Das Nachrichtenmagazin "Focus" hatte unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, dass bis zu 200 der insgesamt 1250 Jobs abgebaut werden sollen, um AOL Deutschland in die Gewinnzone zu bringen. Dabei sei geplant, den Standort München bis Ende März dicht zu machen, bis Mitte dieser Woche sollen alle 80 dort Beschäftigten einen Auflösungsvertrag unterschreiben, sonst droht ihnen die Kündigung. Parallel dazu verlieren am Standort Hamburg rund 120 Angestellte ihren Job.

Laut "Focus" plant AOL-Deutschlandchef Stanislas Laurent, drei Technikabteilungen zusammenzulegen sowie die Online-Redaktion zu verkleinern und von der Werbevermarktung deutlich zu trennen. Außerdem setzt AOL künftig verstärkt auf das Geschäft mit DSL-Internet-Zugängen. Um diese Strategie in Deutschland voranzutreiben, setzt Laurent auf Angebote der Konzernmutter AOL Time Warner wie exklusive Vorabversionen neuer Filme und Musikstücke. Daneben werden aber auch Partnerschaften mit deutschen Medienhäusern angedacht. (mb)