Enterprise Print Services realisieren LU-3-Datenstroeme Interlink installiert TCP/IP auf Big Blues MVS-Mainframes

18.02.1994

MUENCHEN (CW) - Die SNA-Welt wird fuer TCP/IP-Anwender zugaenglicher. Drei neue Softwareprodukte der Interlink Computer Sciences Inc. ergaenzen das bislang geringe Angebot auf diesem Sektor. Sie verbessern laut Hersteller die Connectivity zwischen Rechnern in TCP/IP-Netzen und IBM-Mainframes samt 3270-Terminals.

Interlink ist mit den Neuheiten "SNS/TCP access", "Enterprise Print Services 2.0" sowie "SNS/ NFS 2.0" dem schaerfsten Konkurrenten IBM zuvorgekommen. Marktbeobachter rechnen naemlich Mitte des Jahres mit der Ankuendigung einer neuen Version von TCP/IP fuer MVS seitens Big Blues.

Diesem Announcement moechte Interlink vor allem mit dem ueberarbeiteten Release von SNS/TCP Wind aus den Segeln nehmen. "Wir haben den Code der Software neu konzipiert, um die Effizienz auf dem Host zu steigern", erklaert Charles Jepson, President der Interlink Inc., den Unterschied zur alten Version. Dadurch, so der CEO, seien Leistung und Durchsatz gesteigert worden.

Das Release wird auf dem Grossrechner installiert. Dort realisiert es zwischen dem MVS-System und Rechnern sowie Druckern im Netz folgende TCP/IP-Kommunikationsdienste: Dateizugriff, File- Transfer, Telnet, SNMP-Services sowie Mail und Drucken auf Mainframe-Printern aus dem TCP/IP-Netz heraus.

Insgesamt unterstuetzt die Software Interlink zufolge bis zu 5000 Telnet-Verbindungen von remoten IP-Hosts gleichzeitig. Modifiziert wurde ausserdem der File-Transfer FTP, um CPU-Ressourcen wirtschaftlicher einzusetzen. Neu ist darueber hinaus, dass die Konfiguration bei der Erstinstallation von SNS/TCP access 2.0 automatisiert ablaeuft.

Ebenfalls runderneuert haben die Kalifornier die Enterprise Print Services. Version 2.0 ermoeglicht nun den bidirektionalen, transparenten Zugriff auf alle Drucker in SNA- und TCP/IP-Netzen. Das Produkt setzt dem Hersteller zufolge jetzt auch LU-3- Datenstroeme um. Im Klartext heisst das: An jeden Netzknoten, der lpr- und lpd-Protokolle faehrt, koennen MVS-Anwendungen LU-3- Druckerdaten schicken. Enterprise Print Services 2.0 ordnet dabei SNA-Druckernamen und TCP/IP-Knoten einander zu. Ebenso wird der Datenstrom des Druckers uebersetzt und auch formatiert.

Letzte der drei Neuankuendigungen ist SNS/NFS, eine Implementierung des Network File System (NFS) von Sun Microsystems. Sie erlaubt nicht nur MVS-Nutzern, sondern auch NFS-Client-Systemen den Zugriff auf Host-Dateien. Die Software unterstuetzt laut Interlink ausserdem das Unix File System (UFS). SNS/NFS 2.0 emuliert das UFS mittels VSAM Linear Data Sets (LDS) und einem Katalog, der die Directory-Hierarchie und File-Attribute von Unix verfolgt. Die LDS-Dateien dienen dabei als Mantel fuer die Unix-Files. Pfadnamen und File-Attribute fuer alle auf dem Grossrechner gespeicherten Unix-Dateien koennen dadurch kuenftig beibehalten werden.

Alle drei Produkte sind laut Interlink Deutschland GmbH, Duesseldorf, bereits erhaeltlich. Der Preis haengt von der eingesetzten CPU ab. Er beginnt fuer SNS/TCP access 2.0 bei rund 40 000 Mark, fuer die Enterprise Print Services bei 22 000 Mark und fuer die NFS-Software bei 13 000 Mark.