Enterprise Architecture soll SOA-Projekte vorantreiben

22.09.2006

Auch Michael Herr, Chef des Post-eigenen IT-Dienstleisters Sopsolutions, blies in dieses Horn: "Nutzen Sie EA-Elemente, um Governance und Business-Modelle aufzusetzen", empfahl er den geladenen IT-Managern. Er verwies auf die rund siebenjährige Erfahrung, die die Deutsche Post bereits in SOA-Projekten gesammelt habe. Dabei gelte es insbesondere, eine logische Schicht einzuziehen, die Business- und IT-Aspekte entkopple. Helbig verwies in diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit fachlicher Services: Im Rahmen einer Enterprise Architecture erforderten SOA-Initiativen eine dedizierte Verwaltung des Serviceportfolios, verbunden mit einem konsistenten Service-Lifecycle-Management.

Auf technischer Ebene kristallisierten sich Registries als "Single Point of Truth" für SOA heraus, so der CIO. Registries bieten ein Verzeichnis aller verfügbaren Software-Services und spielen für die Verwaltung der SOA (SOA Governance) eine wichtige Rolle, darin sind sich Experten einig. Allerdings reichen solche Verzeichnisse bei weitem nicht aus, um das vielschichtige Thema SOA Governance abzudecken, wie Manes erläuterte. Unabdingbar sind aus ihrer Sicht auch Repositories, die etwa das Policy-, Metadaten- oder Contract-Management ermöglichen.

Bei der komplexen Aufgabe, eine SOA zu planen, aufzubauen und zu verwalten, helfen die zahlreichen Angebote der IT-Anbieter nur bedingt weiter, warnte die Beraterin: "Softwarehersteller wollen eine 'komplette SOA-Plattform' verkaufen. Doch die gibt es nicht." Per Definition handele sich bei einer SOA-Infrastruktur um eine Multivendor-Umgebung, also eine Kombination aus Produkten unterschiedlichster Anbieter, gepaart mit eigenentwickelten Systemen. Doch Technik allein garantiere ohnehin keinen Erfolg, so Manes. Sie stelle lediglich die Werkzeuge und Rohmaterialien bereit. Es liege an den Anwendern, diese effektiv zu nutzen: "SOA ist wie körperliche Fitness. Sie erfordert einen veränderten Lebensstil und Disziplin." (wh)