Enterprise 2.0: Kein Bedarf mehr an Beratern?

09.08.2006

Die Anwender zeigen sich von den neuen Techniken fasziniert, weil sie endlich dem IT-Stau ein Ende bereiten, mit dem sich die Nutzer seit Jahrzehnten plagen. Mit den neuen Serviceangeboten müssen Fachabteilungen nicht wochenlang warten, bis IT-Abteilungen oder die IT-Berater individuelle Lösungen entworfen und eingeführt haben. Das Interesse an den neuen Web-Techniken hat also einen vergleichbaren Hintergrund, wie der Erfolg des PCs vor knapp zwanzig Jahren. Auch damals haben sich die Fachabteilungen ohne Abstimmung mit der zentralen IT eigene Desktops und Server installiert, weil sie nicht auf die behäbige zentrale Datenverarbeitung warten wollten.

Ohne Zweifel ändert dieser Trend die Arbeit und das Geschäft der Berater. Offen ist allein, wie schnell sich der Wandel einstellt. Joe Kraus, CEO des wiki-basierend Online-Dienstes JotSpot, erwartet kurzfristig keine tief greifenden Änderungen. Doch innerhalb der nächsten fünf Jahre, so seine Schätzung, werden die neuen Möglichkeiten auf breiter Front Einzug in die Unternehmen halten. "Meistens überschätzen wir die kurzfristigen Auswirkungen neuer Verfahren, die langfristigen Bedeutung wird dagegen erheblich unterschätzt", vermutet er. (jha)

Neue Begriffe 2.0

SaaS (Software as a Service): Das Model ist vor wenigen Jahren unter dem Schlagwort Application Service Providing (ASP) gescheitert. SaaS stellt genauso wie ASP den Nutzern gehostete Applikationen auf Basis einer monatlichen Miete zur Verfügung. Heutige SaaS-Lösungen sind auf die Nutzung im Web zugeschnitten. Beispiele sind Salesforce.com und Rightnow.

Weblog beziehungsweise Blog: Online-Tagebücher mit Internet-Fundstücken, Neuigkeiten, Kommentaren und Verweisen auf andere Web-Seiten.

Corporate-Blogs finden Anwendung in der Kommunikation, im Marketing oder im Service.

Wiki: HTML-basierendes und schnell zu implementierendes Content-Management-System, bekanntet geworden durch die Online-Enzyklopädie "Wikipedia"

Ajax: Technik zur Entwicklung dynamischer Web-Anwendungen.

RSS (Really Simple Syndication): Automatische Verbreitung von Web-Inhalten.

Enterprise Mashup: Wiederverwertung vorhandener Web-Inhalte. Im Unternehmensumfeld beschreibt dieses Vorgehen eine neue Art, Unternehmensanwendungen zu erstellen, indem es Inhalte etwa aus internen Suchmaschinen, Web-Diensten, BI-Tools und Massaging-Systemen kombiniert.