Enterprise 2.0 gedeiht in Projektteams

02.10.2008
Das Interesse an Web-2.0-Lösungen gilt vor allem dem Content-Management. Vorbehalte gibt es angesichts der Sicherheitsrisiken.

Web 2.0 ist als professionelles Arbeitsmittel vor allem dann erste Wahl, wenn es um Nutzung, Verwaltung und Verteilung von Inhalten geht. Das geht aus einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom unter 400 Unternehmen hervor. Demnach beschäftigen sich nahezu 90 Prozent der Befragten mit dem Web-2.0-Thema, und zwar zum Großteil bereits seit mehreren Jahren. Das Potenzial schöpfen sie nach eigener Einschätzung noch nicht aus. 87,4 Prozent erwarten, dass Web 2.0 in Unternehmen noch wichtiger werden wird.

Folgende Einsatzschwerpunkte nannten die Befragten:

Content-Management-Systeme (CMS) und Dokumenten-Management-Systeme (DMS) sind in Unternehmen weit verbreitet. Das gilt auch für Wikis und Instant Messaging.

Weblogs, Wikis und Tagging werden sich in den Unternehmen stärker verbreiten. Der Bitkom verweist dazu auf laufende Einführungs- und Testprojekte.

Auch das semantische Web und maschineninterpretierbare Beschreibungssprachen gewinnen an Bedeutung.

Unternehmen mit komplexer Struktur - etwa mit neuen Standorten - sind offener für Web-2.0-Techniken.

Enterprise 2.0 wird insbesondere innerhalb von Projektteams praktiziert. Eine unternehmensübergreifende Nutzung ist deutlich seltener.

Bislang ist der Einstieg ins Enterprise 2.0 keine Frage des Geldes. Mehr Investitionen schlagen sich nicht automatisch in einer breiteren Nutzung nieder. Während Wikis oder Blogs mit geringem Aufwand genutzt werden können, muss etwa für semantische Techniken deutlich mehr ausgegeben werden.

Fehlendes Geld wurde auch für Web-2.0-Projekte kaum als Hürde genannt. Verantwortliche fürchten aber den mit der Einführung verbundenen Aufwand sowie die Sicherheitsrisiken. Vor allem dem produzierenden Gewerbe erschließt sich zudem der Nutzen der neuen Lösungen noch nicht.

Insgesamt schauen die Autoren der Studie jedoch optimistisch in die Zukunft. Das belegen die erwarteten Effekte. Deutlich über 80 Prozent der Befragten rechnen durch Web 2.0 mit geringerem Aufwand in der Informationsbeschaffung sowie einer effizienteren Nutzung von Wissen. (jha)