Expertenrunde zum Thema Breitbanddienste

Enorme Chancen für DSL in Europa

09.03.2001
MÜNCHEN (CW) - Noch steckt der Markt in den Kinderschuhen, aber die Nachfrage nach Breitbanddiensten wie DSL (Digital Subscriber Line) in Europa ist ungebrochen, meinen Experten. Jetzt gelte es, die Investoren mit hieb- und stichfesten Geschäftsmodellen zu überzeugen.

Vier "Killerapplikationen" werden die Nachfrage nach Breitbanddiensten ankurbeln: permanente Connectivity, Multimedia-Übertragungen, Services für kleine und mittlere Unternehmen sowie die Sprachkommunikation und hier vor allem Voice over IP via DSL. Zu diesem Schluss kamen die Teilnehmer der Podiumsdiskussion "European Telecoms Forum", die das Marktforschungsinstitut IDC vergangene Woche in Rom veranstaltet hat. Bedarf bestehe vor allem an der Beschleunigung von einfachen Anwendungen - etwa dem Herunterladen von E-Mails oder Musikdateien.

Einig waren sich die Experten aber auch darüber, dass der Markt für Breitbanddienste in Europa noch in den Kinderschuhen steckt. Entscheidend für den Durchbruch sei jetzt, dass die Anbieter sinnvolle Geschäftsmodelle vorlegten, um Kapitalgeber für sich zu gewinnen. Laut Eric Brewer, Mitbegründer von Inktomi, gehört eine Portion Mut dazu, in solche Techniken zu investieren. Aber das werde sich auszahlen, denn die Nachfrage sei da: "Der Markt ist noch klein - genau der richtige Zeitpunkt für Investitionen."

Optimistisch ist auch Willem Verbiest, Vice President der DSL-Sparte bei Alcatel: "Momentan herrscht viel Verwirrung, aber der DSL-Markt wächst rasant", so der Manager. Nach Ansicht von Ulrich Schoen, verantwortlich für Internet-Access bei der Siemens AG, kommen die Unternehmen um Breitbanddienste wie DSL gar nicht herum, wenn sie ins E-Business einsteigen wollen.