Berechtigungs-Management

Endlich Ordnung im Berechtigungs-Chaos

15.11.2010
Von 
Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Jeder kennt die Notwendigkeit, aber keiner will sich darum kümmern, beschreibt IT-Chef Brüggemann von Atotech die Situation in vielen Unternehmen. Jetzt hat er eine neue Lösung für das Berechtigungs-Management eingeführt.
Der Atotech-Unternehmenssitz in Berlin.
Der Atotech-Unternehmenssitz in Berlin.
Foto: Atotech

An die tausend Fläschchen und Gläser dürften es sein, die da auf Regalen und zwischen silbern glänzenden Apparaturen herumstehen. Instrumente wie im Raumschiff Enterprise surren leise vor sich hin, mit Schläuchen und ohne, mit Blinklichtern, mit kryptischen Anzeigen. Doch die Dame im weißen Kittel weiß genau, wo sie wann hin greifen muss. Sie arbeitet in einem Labor von Atotech, einem der weltweit führenden Systemanbieter für Galvano- und Leiterplattentechnik. Das Unternehmen gehört zur Chemiesparte des Total-Konzerns.

Die traumwandlerische Sicherheit der Laborantin wollte auch Stefan Brüggemann erreichen, wenn auch auf ganz anderem Gebiet: Der Berliner leitet die weltweiten IT Operations von Atotech. Voriges Jahr ging er ein Thema an, das ihm schon länger unter den Nägeln brannte: Berechtigungs-Management. "Mit dem Berechtigungs-Management ist es ein bisschen wie mit dem Drucker-Management", überlegt der 53-Jährige im Gespräch mit unserer Schwesterpublikation CIO.de. "Keiner will sich darum kümmern, obwohl jeder um die Notwendigkeit weiß."

Stefan Brüggemann, Leiter IT-Operations Worldwide bei der Total-Tochter Atotech.
Stefan Brüggemann, Leiter IT-Operations Worldwide bei der Total-Tochter Atotech.
Foto: Atotech

Dass Brüggemann sich Einblick in die Zugriffsrechte der verschiedenen Nutzer verschaffte, geht auf einen hartnäckigen Anbieter zurück. Das Berliner Start-Up Protected-Networks.com klopfte mit seiner Lösung 8MAN an. Vorteil der Anwendung aus Brüggemanns Sicht: Sie eignet sich auch für die fast 4000 Endnutzer, die die IT bei Atotech betreut. 8MAN deckt allerdings nur Microsoft-Server ab. Die Lösung stellt die vergebenen Rechte grafisch dar, automatisiert Verwaltungsprozesse und optimiert Standardabläufe.

Atotech beschäftigt weltweit rund 3300 Mitarbeiter, von denen cirka 1300 in Europa und 800 Deutschland arbeiten. "Da wechseln immer mal wieder Mitarbeiter und Abteilungen erben sozusagen Berechtigungen", so Brüggemann. Er habe schlicht keinen Überblick gehabt. "Daher hatte ich auch gar keine Ahnung von den Mängeln, die die neue Lösung aufgezeigt hat", berichtet der IT-Operations-Chef. Heute habe er Transparenz geschaffen. Ein Team des Anbieters hat 8MAN mit zwei hauseigenen Administratoren implementiert. Dabei wurde keine fertige Software aufgespielt, sondern die Anwendung immer wieder getestet und mit Atotech abgestimmt.

Derzeit hat Brüggemann 800 Lizenzen für Nutzer in Europa erworben und implementiert. Er plant den Kauf von weiteren 3200 Lizenzen.