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Ende des Java-Streits: Microsoft stellt Vertrieb älterer Produkte ein

09.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In Folge der Auseinandersetzungen in Sachen Java mit Sun stellt Microsoft den Vertrieb verschiedener Produkte zum Jahresende ein. Dabei handelt es sich um die Betriebssysteme Windows 98 (alle außer Second Edition) und Windows NT 4.0 Terminal Server Edition, die Büropakete Office 2000 (alle Versionen) und Office XP Developer Edition sowie die Datenbank SQL Server 7. Grund ist laut Produkt-Manager Tony Goodhew eine Vereinbarung mit Sun, nach der die enthaltene Version der Java Virtual Machine (JVM) nicht mehr verbreitet werden darf.

Die Workstation-, Server- und Enterprise-Server-Edition von Windows NT 4.0, Office XP Professional mit Frontpage, Small Business Server 2000, ISA Server 2000 sowie Publisher 2002 werden modifiziert und ab Anfang 2004 ohne JVM angeboten.

Nach einem seit Januar 2001 laufenden Gerichtsverfahren über die Lizenzierung der Java-Technologie haben sich Sun und Microsoft außergerichtlich geeinigt. Demnach bringt Microsoft künftig keine Produkte mit alten und nicht zum Java-Standard kompatiblen JVMs auf den Markt und zahlt 20 Millionen Dollar an Sun.

Goodhew zufolge darf die JVM noch bis zum 30. September 2004 in modifizierter Form als "Microsoft Virtual Machine" vertrieben werden. Danach sei eine Anpassung auch dann nicht gestattet, wenn sie der Beseitigung von Sicherheitslücken diene. Deswegen werde Microsoft die JVM nicht mehr mit eigenen Produkten integrieren. (lex)