Nicklisch wird der Unternehmensgruppe künftig als Aufsichtsratsmitglied weiter beratend zur Verfügung stehen, teilte Emprise mit. Die Geschäfte führt nun als alleiniger Vorstand Bernhard Mannheim, der zusammen mit seiner Familie - und wie Nicklisch - 15 Prozent der Anteile hält. Mannheim wurden allerdings zwei Generalbevollmächtigte zur Seite gestellt.

Hinter den Kulissen des Hamburger Beratungshauses und Systemintegrators soll es Insidern zufolge in den vergangenen Wochen zu massiven Zwistigkeiten über die weitere strategische Ausrichtung gekommen sein. Während Nicklisch mit weiteren Zukäufen die ohnehin aggressive Expansionsstrategie des Unternehmens noch forcieren wollte, sprach sich der Rest der Gesellschafter und die Mehrheit im Aufsichtsrat für eine Konsolidierung der Gruppe aus. Man habe deshalb verhindert, dass Emprise in finanziell schwieriges Fahrwasser gerät und Nicklisch gebremst, heißt es in vom "Handelsblatt" verbreiteten Spekulationen. Ausschlaggebend für den Rückzug von Nicklisch soll zudem die Vorgehensweise von zwei einflußreichen Altaktionären gewesen sein, die offensichtlich aus Sorge um den künftigen Kurs der Company große Bestände aus ihrem Portfolio verkaufen wollten.

Ungachtet aller Turbulenzen hatten sich die Geschäftszahlen von Emprise zuletzt nach eigener Darstellung planmäßig entwickelt. So war der Umsatz im ersten Quartal 2000 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 63,2 Prozent auf 17,6 Millionen Mark gestiegen. Das Betriebsergebnis hatte sich mit einem Verlust von 6,3 Millionen Mark sogar um 500000 Mark positiver als vorgesehen gestaltet.