Einstellung der Bundesbürger zur Mikroelektronik hat sich geändert:

Emnid: Angst vor dem Computer geht zurück

04.08.1989

FRANKFURT (CW) - Immer positiver wird die Einstellung der Bundesbürger zum Computer, glaubt man den Demoskopen von Emnid. Eine Repräsentativerhebung des Bielefelder Instituts im Auftrag der Frankfurter Messe-Gesellschaft brachte zutage, daß sich heuer nur noch zwölf Prozent der Befragten negativ über den Computer äußern. Im Jahr zuvor waren es noch 21 Prozent gewesen.

Seit 1984 (ohne 1987) untersucht nun schon die Bielefelder Marktforschungs-gesellschaft Emnid GmbH & Co. im Auftrag der Frankfurter Messe die Einstellung der Bundesbürger (ab 14 Jahre) zum Computer. Überwogen anfangs noch die negativen Antworten - 1984 hatten 29 Prozent, ein Jahr später noch 28 Prozent der Befragten Vorbehalte gegenüber DV-Geräten - , so geht seitdem der Trend kontinuierlich hin zu einer deutlich positiveren Einschätzung. Nur noch zwölf Prozent der in diesem Jahr 992 Interviewten gaben ein negatives Urteil über den Computer ab, während 32 Prozent (1984 und 1985 rund 24 Prozent) positiv über den Einsatz von DV-Geräten denken.

So wird der Computer immer mehr als Arbeitshilfe gesehen und als technischer Fortschritt bewertet. Deutlich verringert hat sich hingegen laut Emnid die Angst der Bevölkerung vor dem Computer als Arbeitsplatzvernichter (nur noch vier Prozent nach 16 Prozent 1984) und als Mittel zur Rationalisierung (nur noch zwei Prozent nach sechs Prozent 1984).

Auch in Sachen Ausbildung wird dem Computer mittlerweile ein höherer Stellenwert eingeräumt. So sind nach Analyse der Bielefelder Meinungsforscher rund 48 Prozent der Befragten der Ansicht, die Ausbildung am Computer solle zur Schul- und Berufsausbildung gehören. Vor fünf Jahren hatten dem nur 27 Prozent zugestimmt.

Erstmals seit 1984 brachte Emnid in ihre Untersuchung die Frage ein, ob Computererfahrung die Berufschancen verbessere. Ergebnis: 83 Prozent der Interviewten stimmten zu. Wenig indes änderte sich in der Bewertung des Informationsstandes über den Computer. Er wird von der ersten Erhebung an durchweg als nicht ausreichend beurteilt.