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EMI verhandelt über ungeschützten Verkauf

09.02.2007
Die britische EMI Group, einer der vier so genannten Majors auf dem Musikmarkt, hat mit verschiedenen Online-Händlern über den Verkauf ihres gesamten Katalogs im MP3-Format ohne Digitales Rechte-Management (DRM), sprich Kopierschutz, verhandelt.

Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Ein solcher Schritt würde die Anti-Piraterie-Strategie der Branche möglicherweise entscheidend verändern. Apple-Chef Steve Jobs hatte sich Anfang der Woche für DRM-freie Online-Verkäufe ausgesprochen, weil aus seiner Sicht die "Digitale Rechteminderung" keine Raubkopien verhindert, die sich ja über die verkaufen CDs einfachst erstellen ließen. Von der deutschen Phonoindustrie wurde er dafür als "scheinheilig" gebrandmarkt.

Verbraucher würden von DRM-freiem Online-Musikhandel in jedem Fall profitieren, denn sie könnten ihre gekaufte Musik dann auf jedem digitalen Musikgerät abspielen und nicht bloß auf dem, an dem ihr Player durch das DRM gebunden ist (iTunes für Apples iPods beispielsweise).

EMI soll seine Sondierungsgespräche vor allem mit Apple-Konkurrenten geführt haben, darunter RealNetworks, eMusic, MusicNet und MTV Networks. Die Quellen warnen allerdings, die Musikfirma könne den Plan sehr wohl noch fallen lassen. Eine Entscheidung könnte demnach bereits heute fallen. Eine EMI-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme zu den "Gerüchten" ab. (tc)