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EMI/Time-Warner: Weitere Zugeständnisse an EU

04.10.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Time Warner und EMI wollen ihre geplante 20 Milliarden Dollar schwere Fusion mit weiteren Zugeständnissen an die Europäische Kommission in letzter Minute retten. In der vergangenen Woche hatten die Brüsseler Kartellwächter angedeutet, dass sie dem Merger in dieser Form nicht zustimmen werden (Computerwoche.de berichtete). Mit dem Angebot, sowohl das Plattenlabel Virgin Records als auch Chappell Music Publishing zu verkaufen, versucht der britische Musikkonzern EMI nun, die Eurokraten gnädig zu stimmen. Vertreter der Wettbewerbskommission wollen am Donnerstag zusammenkommen, um den neuerlichen Vorschlag zu diskutieren. Dies ist ein ungewöhnlicher Schritt und könnte darauf hindeuten, dass die Brüsseler Kartellwächter ihre Entscheidung von vergangener Woche revidieren.

Eigentlich war die offizielle Frist für Eingaben an die Kommission bereits am 18. September abgelaufen. Doch in der Vergangenheit hatten sich die EU-Vertreter in der Auslegung der Deadline immer wieder flexibel gezeigt, wenn dadurch eine Lösung des Problems erzielt werden konnte. Die endgültige Entscheidung der Europäischen Kommission zu dem Fall ist für den 18. Oktober angesetzt. Brüssel befürchtet durch eine Zusammenlegung von Time Warner und EMI eine zu große Dominanz im Musikmarkt.