Bring your own Device

EMEA setzt auf BYOD - trotz Sicherheitsbedenken

29.05.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Allen Problemen und Bedenken zum Trotz erlauben immer mehr Unternehmen im Raum Europa, Mittlerer Osten und Afrika, dass ihre Mitarbeiter private Endgeräte beruflich nutzen. Mittlerweile sind es bereits 69 Prozent, so eine Umfrage von Aruba Networks.
Foto: vladgrin, Fotolia.de

Die Unternehmen im Raum EMEA ringen sich zunehmend dazu durch, Privatgeräte für den dienstlichen Gebrauch zuzulassen. Allerdings bereitet der BYOD-Trend (Bring your own Device) den Sicherheitsverantwortlichen nach wie vor Kopfschmerze. Das ergab eine Umfrage des auf Netz-Management spezialisierten Anbieteruntrenehmens Aruba Networks Inc., das 773 IT-und Netz-Experten im EMEA-Raum befragte.

Nach der Umfrage "BYOD in Europe, Middle East and Africa: An Overview of Adoption, Challenges and Trends" bereiten Probleme bei Netz und Bandbreite den Unternehmen noch erhebliche Schwierigkeiten, was sie aber nicht davon abhalte, "massive Schritte" in Richtung BYOD zu tun.

Bereits heute erlauben 69 Prozent der befragten Organisationen BYOD in irgendeiner Form: angefangen von einem reinen - und streng reglementierten - Internet-Zugang bis zur Nutzung von Firmenanwendungen auf privaten Endgeräten. Allerdings bringen nur in 22 Prozent der Firmen mehr als ein Viertel der Mitarbeiter eigene Geräte mit.

Deutschland folgt dem internationalen Trend nur langsam: Mit 48 Prozent setzen, so die Studie, weit weniger Unternehmen auf BYOD als im EMEA-Durchschnitt. Damit liegt Deutschland in der Statistik hinter den anderen Frankreich, Großbritannien und Spanien. Am offensten für das Phänomen zeigten sich Organisationen im Mittleren Osten (80 Prozent) sowie die Benelux-Region und die skandinavischen Staaten (jeweils 77 Prozent).

"Das BYOD-Phänomen hat völlig neue Herausforderungen für die ohnehin schon überlasteten IT-Teams geschaffen", sagt Chris Kozup, Senior Director Marketing EMEA bei Aruba: "Wenn sich Firmen dem Trend komplett öffnen wollen, müssen sie die verstärkte mobile Diversifizierung über das Design und Management der Firmennetze angehen."

Möglicherweise aus diesem Grund verbietet etwa ein Drittel der befragten Firmen seinen Mitarbeitern, eigene Endgeräte mit dem Firmennetz zu verbinden. Zu einem große Teil sind dafür aber auch Sicherheitsgründe verantwortlich; 70 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass die (mangelnde) Bereitstellung einer sicheren Verbindung das Haupthindernis für die vollständige Einführung von BYOD sei; 45 Prozent haben vor allem Schwierigkeiten damit, Benutzerrechte durchzusetzen, die auf Anwender, Gerät und Applikation basieren.

35 Prozent der Befragten sehen auch eine Herausforderung darin, eine ausreichende Abdeckung durch ein drahtloses Netzt mit genügender Bandbreite herbeizuschaffen. Fast zwei Drittel der Umfrageteilnehmer planen, ihre Investitionen in drahtlose Technik im kommenden Jahr zu erhöhen.