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EMC will Lücke zwischen Clariion und Symmetrix schließen

13.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Storage-Spezialist EMC hat gestern mit dem "Clariion CX600" ein leistungsfähiges neues Midrange-Array vorgestellt (Computerwoche online berichtete). Joe Tucci, CEO (Chief Executive Officer) des in Hopkinton im US-Bundesstaat Massachusetts ansässigen Unternehmens, kündigte an, dies sei erst der Anfang einer ganzen Reihe von Produktneuheiten, die das Unternehmen bis zum März kommenden Jahres auf den Markt bringen werde.

Die Idee dahinter ist klar: EMC muss unter zunehmendem Wettbewerbsdruck preisgünstigere Alternativen zu seiner bisherigen "Symmetrix"-Edelhardware bieten, wenn es auf dem Markt bestehen will. Dazu wird einerseits das Symmetrix-Portfolio nach unten hin und gleichzeitig die Clariion-Palette nach oben hin ausgebaut, so dass sich beide überlappen. Dazu kommen noch - was Tucci mehrfach betonte - neue Lowend-Clariions, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von Dell gefertigt werden.

"Symmetrix bleibt die schnellste Plattform mit den meisten Funktionen. Wir bringen die Linie aber klar in den Mid-Tier-Markt. Wir werden gleichzeitig sehr schnelle und sehr funktionelle Clariions bauen, die locker ins Lowend des Top-Tier-Marktes hinauf reichen, aber auch - und das ist wichtiger - ins Lowend, wo EMC bislang nicht vertreten war", so Tucci.

Das neu vorgestellte Clariion CX600 kostet rund 20 Prozent mehr als das bislang teuerste Midrange-System ("FC4700"), ist aber nur rund halb so teuer wie die Symmetrix-Arrays. Überhaupt darf es als Sensation gelten, dass man seitens EMC erstmals ungefähre Preise erfährt. Bislang nannte der Hersteller diese nicht, was laut "Computerwire" den Eindruck erweckte, "wenn man danach fragen muss, kann man es sich nicht leisten", und den Ruf von EMC als überteuerter Anbieter ("Excess Margin Company") festigte. Im Lowend ist eine deartige Praxis natürlich nicht haltbar.

Die günstigste CX600-Konfiguration mit fünf 36-GB-Platten kostet nach Liste etwa 115.000 Dollar; ein voll ausgebautes System mit der maximalen Kapazität von 17,5 TB schlägt mit rund 800.000 Dollar zu Buche. Der Einstiegspreis im Symmetrix-Bereich (hier liegt die minimale Kapazität bei 300 GB) beträgt zirka 190.000 Dollar. Das neue Clariion-Array nutzt erstmals in dieser Linie die aus der Symmetrix entlehnte Technik "Powerpath", bei der Datenströme um ausgefallene Netzverbindungen herumgeroutet werden. Auch die mögliche Distanz für die Datenreplikation wurde gegenüber bisherigen Clariions vergrößert - mithilfe des Fibre-Channel-to-IP-Connectors von CNT.

Noch länger warten müssen Kunden aber wohl auf die heiß ersehnte Software für die Replikation von Symmetrix in Richtung Clariion. "Wie wir das machen, wird sich im Laufe der kommenden Quartale klären", sagte eine Sprecherin des Unternehmens. (tc)