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EMC versucht weiter im Lowend zu punkten

09.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - EMC wird ein neues Clariion-Speichersystem herausbringen, das unter anderen auch vom Vertriebspartner Dell ins Programm genommen wird. Das Midrange-Gerät "Clariion CX400" soll mit Datenschutzsoftware arbeiten, die sonst nur in den Highend-Systemen vom Typ "Symmetrix" zum Einsatz kommt. Die Speicherkapazität beträgt maximal 4,4 TB. Angeboten wird die neue Clariion-Variante allerdings auch ab 180 GB Speicherplatz. Die Preise beginnen bei rund 60.000 Dollar. Damit trägt der Hersteller den Kundenwünschen Rechnung, die momentan angesichts der knappen IT-Budgets günstigere Speichersysteme mit geringeren Kapazitäten bevorzugen.

Damit gerät EMC allerdings zunehmend in eine Zwickmühle. Um im Lowend- und Midrange-Segment des Speichermarkts gegen die Konkurrenz von Hewlett-Packard, IBM und Sun zu punkten, müssen die entsprechenden EMC-Geräte mit zusätzlichen Features aufgewertet werden. Übernimmt der Speicherhersteller aus dem US-amerikanischen Hopkinton jedoch Funktionen aus seiner oft über eine Million Dollar teuren Symmetrix-Linie, besteht die Gefahr, dem eigenen Highend-Lineup das Wasser abzugraben.

Auch von außen wird der auf EMC lastende Druck, neue Einnahmequellen zu erschließen, immer größer. So scheint das Ziel, in der zweiten Jahreshälfte 2002 schwarze Zahlen zu schreiben, weiter entfernt denn je. Als Folge hat der Hersteller einen massiven Stellenabbau angekündigt. Außerdem wird der Wettbewerb im Speichergeschäft zunehmend härter. So deutet sich beispielsweise ein Rechtsstreit um Patente zwischen HP und EMC an. Zuletzt hat Konkurrent Network Appliance angekündigt, künftig auch Speichersysteme für Storage Area Networks (SANs) anzubieten. Bislang konzentrierte sich der Konkurrent hauptsächlich auf das Segment Network Attached Storage (NAS). Damit erwächst EMC zusätzliche Konkurrenz im Hauptgeschäftsfeld. (ba)