Obwohl Umsatz und Gewinn steigen

EMC verfehlt die Erwartungen

27.04.2001
MÜNCHEN (CW) - EMC kann die Erwartungen der Analysten für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres nicht erfüllen. So verfehlt der Speicherspezialist mit einem Gewinn von 18 Cent pro Aktie die Vorgabe der Wallstreet um zwei Cent.

Auch EMC, bislang ein Garant für überdurchschnittliches Wachstum, muss der angespannten Wirtschaftslage Tribut zollen. Laut dem vorläufigen Ergebnis für das erste Quartal wachsen Umsatz und Gewinn zwar um 29 beziehungsweise 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Erwartungen der Finanzwelt verfehlte der Speicherspezialist aus Hopkinton, Massachusetts, jedoch deutlich.

Der Umsatz betrug in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2,34 Milliarden Dollar. Ursprünglich hatten die Verantwortlichen mit knapp 2,5 Milliarden Dollar gerechnet. Trotzdem will Finanzchef Bill Teuber die Vorgabe von zwölf Milliarden Dollar Umsatz im gesamten Geschäftsjahr erfüllen. Er rechne künftig damit, dass die Unternehmen wieder verstärkt in ihre IT-Austattung investieren werden.

Für die Probleme macht CEO und President Joe Tucci in erster Linie die schwache US-Wirtschaft verantwortlich. Viele Kunden hielten sich angesichts negativer Meldungen mit Investitionen im IT-Bereich zurück. Analysten teilen diese Einschätzung nicht ganz. So vermutet Gary Helming von Wit Sound View, dass auch der härtere Wettbewerb dem Speicherhersteller zu schaffen macht.

Mit der Gewinnwarnung wenige Tage vor der Bekanntgabe der endgültigen Ergebnisse am 19. April musste EMC bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten seine Erwartungen nach unten schrauben. Bereits im Februar hatte der Hersteller ein geringeres Wachstum als ursprünglich erwartet angekündigt.

Konsequenzen wird das magere Quartalsergebnis im Personalbereich haben. So würden wesentlich weniger als die geplanten 7000 zusätzlichen Stellen besetzt, verlautete aus firmennahen Kreisen. Vor allem bei Mitarbeitern, die nicht unmittelbar Umsatz generierten, soll gespart werden. Das bedeutet, dass EMC noch stärker als bisher in Marketing und Vertrieb investieren wird. Der Wettbewerb dürfte damit noch härter werden.