Eigene Software soll verbessert werden

EMC schluckt Softworks für 192 Millionen Dollar

07.01.2000
MÜNCHEN (CW) - Speicherspezialist EMC übernimmt für 192 Millionen Dollar in bar die Softwarefirma Softworks Inc. Objekt der Begierde ist die Storage-Resource-Management-(SRM-)Technologie der in Virginia ansässigen Softwareschmiede. Die eingekaufte Technik soll in EMCs Speicherlösung "Control Center" integriert werden.

Der Softwarebereich ist das am schnellsten wachsende Segment der Speicherbranche, erklärt Mark Frederickson, Marketing-Direktor bei EMC. So hätten sich die Einnahmen aus dem Softwaregeschäft in den vergangenen drei Jahren jeweils verdoppelt. Die Softworks-Speichertechnologie soll in das EMC-Produkt Control Center integriert werden, das der Speicherriese aus Massachusetts im Oktober letzten Jahres zusammen mit Oracle auf den Markt gebracht hat.

Der Vorteil der Softworks-Technologie liege laut EMC-Sprecher Dave Farmer darin, dass die Applikationen tiefer in die Speicherverwaltung eingriffen. Während die bislang verfügbaren EMC-Werkzeuge nur den physikalischen Speicher überwachen und verwalten könnten, sei das Softworks-Produkt in der Lage, Speicherressourcen je nach Anforderung auf verschiedene Anwender oder Datenbanken zu verteilen.

Nach den Vereinbarungen des Deals soll die Übernahme bis zum Ende des ersten Quartals 2000 abgeschlossen sein. Zu diesem Zeitpunkt will der Hersteller auch die ersten neuen Produkte auf den Markt bringen. Die finanzielle Seite sieht so aus, daß EMC alle Softworks-Aktien zu einem Preis von zehn Dollar pro Papier aufkaufen wird. Die freien Aktionäre, die 42 Prozent der Softworks-Anteile halten, sind aufgefordert worden, das Angebot anzunehmen. Während für die Vorstände beider Unternehmen das Geschäft bereits unter Dach und Fach ist, müssen die US-amerikanischen Finanzbehörden die Übernahme noch absegnen.