EMC kommt auch bei den großen Speichern auf den Ultra Point

10.08.2007
Turnusgemäß hat EMC seine Speicherpalette überarbeitet und einige Sicherheitsfunktionen der übernommenen RSA eingebaut.

IBM rühmt sich oft, Technik von den Highend-Servern – den Mainframes – in nachrangige Systeme zu übernehmen. EMC geht den umgekehrten Weg und implementiert Technik aus den "Clariion"-Systemen in die Highend-Arrays der "Symmetrix"-Familie. Jüngstes Beispiel dafür ist die "Ultrapoint"-Technik. EMC nutzt den Ultrapoint – das ist ein Switch im Laufwerkseinschub – dafür, auch in den großen Symmetrix-Subsystemen gemischte Festplatten zu verwenden. Anwender einer "Symmetrix DMX-4" oder "DMX-3" sind so in der Lage, mit Fibre-Channel- und SATA-Platten intern eine mehrstufige Speicherumgebung aufzubauen.

Zudem hat das Unternehmen das "Enginuity"-Betriebssystem der Symmetrix-Systeme überarbeitet, das jetzt nach Herstellerangaben in Raid-5- und 6-Konfigurationen um 30 Prozent mehr Leistung liefert. Die neue Version des Betriebssystems ist auch für die älteren DMX-3-Speicher verfügbar und bei bestehendem Wartungsvertrag kostenlos zu beziehen.

Weitere Neuerungen sind die Unterstützung von 4 GBit/s für das Front- und das Back-End und insbesondere erweiterte Sicherheitsfunktionen. Dabei greift EMC auf das Know-how des Sicherheitsspezialisten RSA zurück, den die Company vor rund einem Jahr übernommen hatte. So lassen sich über die RSA-Plattform "enVision" zum Beispiel Compliance Reports generieren. Ferner sind nun Prüfprotokolle möglich, die Speicherprotokolle enthalten. So lassen sich zumindest Einbruchsspuren verfolgen, wenn sie schon nicht verhindert werden konnten.

Die für den mittleren Leistungsbedarf konzipierte Clariion-Familie profitiert von neuen Komponenten, die sich günstig auf den Energiebedarf auswirken. Angeblich verbrauchen die so genannten "Low-Power"-Knoten bis zu 67 Prozent weniger Energie je gespeichertes TB. Durch die Unterstützung neuer SATA-II-Laufwerke mit 750 GB Kapazität, erhöhe sich zudem die Ökobilanz. Auch bei den Clariion-Systemen überarbeitete EMC das Betriebssystem "Flare" und reicherte es mit RSA-Sicherheitsfunktionen an.

Die NAS-Speicher erhalten mit der "NS20" ein neues Einstiegsmodell, das auch für SAN- und iSCSI-Umgebungen taugt. Das Gerät ist für die schnelle Inbetriebnahme konzipiert und soll sich in 15 Minuten ohne EMC-Mitarbeiter vom Anwender selbst installieren lassen.

Sollen in einer NAS-Umgebung große Datenmengen verlagert werden, rentiert sich vielleicht die "Rainfinity-File-Management"-Appliance für rund 20.000 Euro. Sie soll die unterbrechungsfreie Datenmobilität über mehrere Speicherebenen gewährleisten. Außerdem eignet sich das Gerät laut Hersteller auch für die NAS-Konsolidierung und Archivierung in heterogenen Umgebungen. (kk)