EMC hebt neuen Speichertypus aus der Taufe

16.05.2002
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Daraus ergeben sich drei Vorteile: Der Fingerabdruck ist einzigartig, etwaige Veränderungen des gespeicherten Objekts würden einen anderen Wert ergeben. EMC ist derzeit bemüht, für Centera weltweit die Zulassung als Archivmedium etwa bei den Steuerbehörden zu erhalten. Das zweite wichtige Ergebnis des Verfahrens ist die Tatsache, dass ein Objekt, beispielsweise eine Powerpoint-Präsentation, die alle Mitarbeiter einer Firma einsehen wollen, nur einmal gespeichert werden muss.

EMC-Chef Joe Tucci: "Centera soll Fixed Content speichern und wiederfinden."

Drittens vereinfacht sich nach Meinung von EMC in Zukunft auch die Verwaltung der Objekte: Bis jetzt muss das Anwendungssystem wissen, wo die Informationen abgelegt sind - bei steigender Anzahl von gespeicherten Objekten kein leichtes Unterfangen. In der für den Herbst angekündigten zweiten Centera-Generation wird es - unter Umgehung des Anwendungs-Servers - möglich sein, vom Client aus direkt auf den Speicher zuzugreifen. Im Übrigen legt EMC die APIs für Centera offen und bindet das System - über "Widesky" - in die Management-Initiative "Auto IS" ein.

Das System lasse sich auch für Desaster Recovery nutzen, da die Anwendungsserver über LAN- und WAN-Verbindungen auf zwei oder mehr Centera-Speicher zugreifen können. Auch in puncto Hardware hat sich EMC für Centera etwas Neues einfallen lassen: das Rain-Konzept, das den "Blade"-Rechnern im Server-Markt nachempfunden ist. Der Speicher enthält jeweils doppelt ausgelegte Ethernet-Switches sowie Zugriffs- und Speicherknoten. Zudem haben die EMC-Ingenieure dem System Hilfsprogramme zum selbständigen Konfigurieren, Überwachen, Diagnostizieren und automatischem Verlagern der Daten bei drohenden Fehlern eingepflanzt.

Daten werden gespiegelt Die Hardware stammt weitestgehend von der Stange: Pentium-III-Prozessoren mit 850 Megahertz und 256 MB RAM sowie kostengünstige EIDE-Festplatten. Pro Rack kommt man mit 16 Knoten auf eine Kapazität von insgesamt 10 TB. Da die Daten aus Sicherheitsgründen aber immer gespiegelt werden, halbiert sich der Speicherplatz auf 5 TB. Reicht das nicht aus, können Speicher-Cluster bis zu einem nutzbaren Fassungsvermögen von 160 TB gebildet werden. Im größten Verbund, der Centera-Domain, finden über 1 PB Daten Platz. Das vollausgebaute Rack mit 16 Knoten und nutzbaren 5 TB kostet 100.000 Dollar für die Hardware und 110.000 Dollar für die Centrastar-Software.