Ruettgers sucht Kooperation mit Cisco und Oracle

EMC-Chef warnt die CIOs vor dem drohenden Speichernotstand

13.10.2000
SAN FRANZISKO (IDG) - Anlässlich der Oracle-Veranstaltung Open World in San Franzisko warnte EMC-Chef Mike Ruettgers vor der zu erwartenden Datenexpolsion im Internet. Allerdings hat der CEO des Speicherspezialisten schon einen Retter vor der Datenflut ausgemacht. Der Rettungsring soll, wie nicht anders zu erwarten, von EMC selbst kommen.

Im Zuge der steigenden Prozessorleistung und größerer Bandbreiten im Netz werde die Zahl der Anwender, die das Internet nutzen, innerhalb der nächsten zehn Jahre exponentiell wachsen, glaubt Ruettgers. Trotz der daraus resultierenden Datenfluten im Netz müssten die Nutzer in der Lage sein, schneller auf Informationen zuzugreifen.

Viele Unternehmen haben im Augenblick Probleme, ihre Daten in den Griff zu bekommen. Verteilte Datenhaltung und dezentrale Systemplattformen könnten von den neuesten technischen Errungenschaften neuer Speicherarchitekturen nicht profitieren, erklärt der EMC-Boss.Außerdem würden die Kosten eines Speicherausbaus vielen DV-Verantwortlichen Kopfzerbrechen bereiten. Die Tatsache, dass EMC mit seiner starken Position im Speichermarkt während der letzten Jahre die Preise auf einem hohen Niveau hielt, lässt Ruettgers dabei allerdings unter den Tisch fallen.

Dennoch scheinen die Anwender die Hochpreispolitik von EMC nicht länger zu tolerieren. Auch die wachsende Konkurrenz dürfte den Speicherspezialisten aus Hopkinton veranlasst haben, seine Geschäftspolitik zu überdenken. So kündigte Ruettgers unter dem Motto "Return of Information" günstige Speichersysteme mit hoher Kapazität an. Herkömmliche Geräte in der Größe einer Schuhschachtel würden heute etwa 1 GB Platz bieten. EMC werde bald 70 GB fassende Geräte anbieten, die nur halb so groß sein werden. In wenigen Jahren würde ein Terabyte an Daten hineinpassen.

Um die zu erwartende Datenflut in geregelte Bahnen zu lenken, kündigte Ruettgers eine Zusammenarbeit zwischen EMC, Cisco und Oracle an. Ziel dieses Triumvirats sei ein effektiverer Nutzen von Informationen über das Netz. Nach einer Untersuchung von International Data Corp. (IDC) werden die Unternehmen im Jahr 2004 weltweit 57000 Petabyte an Daten zu verwalten haben. Wer darauf nicht vorbereitet sei, der werde untergehen, warnt Ruettgers die Chief Information Officers (CIOs).