Handelspartner sollen Einstiegslösungen vertreiben

EMC bedient das untere Marktsegement

11.06.2004
MÜNCHEN (CW) - Mit zwei Angeboten für Storage Area Networks (SANs) und Network Attached Storage (NAS) will Speicherspezialist EMC den Markt für kleinere Unternehmen adressieren, der insbesondere über Händler bedient wird.

"Netwin 110" nennt sich EMCs neues NAS-Gateway, das auf der Microsoft-Plattform "Windows Storage Server 2003" basiert und in den USA ab 6100 Dollar zu haben ist. Das Gerät richtet sich nach Herstellerangaben an Unternehmen, die erstmals ein NAS einrichten oder ein bestehendes SAN um die NAS-Funktionalität erweitern wollen.

Netwin 110 unterstützt Microsofts "Virtual Shadow Copy Service", mit dem Momentaufnahmen des Datenbestandes kopiert werden können, sowie den "Virtual Disk Service" für bessere Kapazitätsausnutzung. Außerdem werden die File-Systeme "Common Information File System" (CIFS), "Network File System" (NFS) für Unix und Linux sowie Netware und Appletalk unterstützt.

Das Gerät lässt sich mit EMCs "Clariion"-Plattenspeichern "CX300", "CX500" und "CX700" kombinieren, die den Preis der Gesamtlösung allerdings stark verteuern: CX300 mit einer Speicherkapazität von 500 GB kostet rund 38 000 Dollar. Eine billigere Version erreicht man mit EMCs neuer Clariion "AX100", die bei einer Kapazität von 480 GB mit weniger als 6000 Euro zu Buche schlägt. Ein Grund dafür sind kostengünstige Festplatten auf Basis von Serial ATA.

"EMC kann das untere Marktsegment nicht ignorieren, das für 35 bis 40 Prozent des gesamten IT-Bedarfs steht", erklärte Bart Kaplan, Analyst beim Beratungshaus Precursor. Allerdings sei es in diesem Bereich unbedingt erforderlich, den Handelskanal zu erweitern. EMC trägt dem Rechnung und will Netwin 110 ausschließlich über Distributoren wie Avnet Hall-Mark, Tech Data und Arrow Electronics vermarkten.

OEM-Partner schnüren Pakete für Einsteiger-SANs

Für das kostengünstige Speicher-Array AX100 (Codename "Piranha") konnte EMC neben den drei Distributoren auch OEM-Hersteller wie Bell-Micro, MIT, Ideal, CDW, Samsung, Bull, Dell und Fujitsu-Siemens gewinnen. Nach Angaben des Herstellers wurden viele Funktionen der CX-Serie in das Subsystem eingebaut, die in Form von Software mitgeliefert werden. Dazu zählen Verwaltungswerkzeuge für die Installation und Überwachung bis hin zu lokalen Snapshot-Kopien für Backup und Recovery. Ein automatischer Failover-Prozess startet, wenn die Leitung zwischen Server und Speicher ausfällt und lenkt die Daten über einen alternativen I/O-Kanal zum Ziel. Der Speicher bietet Kapazitäten von 480 GB bis 3 TB.

Dell bietet das AX100 als Einsteiger-SAN für knapp 10 000 Euro an. Das Paket enthält 480 GB Speicherplatz, zwei Hostbus-Adapter sowie einen Acht-Port-FC-2-Switch. Die Lösung für den Direktanschluß an einen Server schlägt mit mindestens 58000 Euro zu Buche. Fujitsu-Siemens verlangt für seine "Fibrecat AX100" mit 1 TB Speicherplatz weniger als 6000 Euro - allerdings ohne Mehrwertsteuer. Bell Microproducts Solutions in Dreieich (Tel: 06103-205580) bietet die neue Clariion AX100 seinen Partnern als "Try-and-Buy"-Paket an: Reseller und Systemhäuser können das System 14 Tage lang testen. (kk)