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Ellison: Open Source braucht kommerzielle Unterstützung

03.03.2006
Ohne finanzielle Hilfe etablierter IT-Anbieter bleibe Open-Source-Produkten der Markterfolg versagt, behauptet Oracle-Chef Larry Ellison.

In einer Rede auf der Hausmesse Openworld in Tokio äußerte sich der Manager kritisch zum Veränderungspotenzial quelloffener Software. "Es gibt viele romantische Vorstellungen über Open Source", lästerte Ellison, "als würden diese Entwickler nur von Luft leben und nichts für ihre Arbeit verlangen." Solche Ansichten hätten nichts mit der Realität zu tun. Erfolgreich seien Open-Source-Produkte nur, wenn kommerzielle IT-Anbieter wie Oracle, IBM oder Intel große Summen investierten.

Dass Open-Source-Systeme für den proprietären Softwaremarkt eine Bedrohung darstellen, bezweifelte der CEO. Sie könnten traditionelle Software lediglich in Teilbereichen verdrängen. "Es gibt noch kein gutes quelloffenes Business-Intelligence-Produkt", führte er als Beispiel an. Er sehe im Open-Source-Portfolio große Lücken. So werde noch viel Zeit vergehen, bis sich Open Source im Bereich unternehmenskritischer Datenbanken etabliere.

Gleichwohl halte Oracle an seinem Kurs fest, erfolgversprechende Open-Source-Firmen zu kaufen. Erst kürzlich hatte das Unternehmen die Übernahme des Datenbankanbieters Sleepycat bestätigt (siehe: Oracle übernimmt Sleepycat). Bereits im Oktober 2005 kaufte Oracle die finnische Open-Source-Company Innobase, die eine transaktionsorientierte Storage Engine für MySQL offeriert. Zur Eröffnung der Openworld stellte Oracle eine neue Suchsoftware für Unternehmensdaten vor (siehe: Ellison kündigt Suchsoftware für Unternehmen an). Ellison sprach von der wichtigsten Ankündigung seit vielen Jahren. (wh)