Neue Wege zum Bankkunden

Elektronisches Bargeld im Township-Test

19.12.1997

Rund fünf Prozent der 38 Millionen Südafrikaner nutzen gegenwärtig Karten, die mit der Funktionsweise von Eurocheck-Karten vergleichbar sind. Eine weitaus größere Zahl verfügt jedoch über die Möglichkeit, sich per Servicekarte Geld aus einem Bankautomaten zu holen.

In den Wohngebieten der schwarzen Mehrheit, den Townships, sind Bankfilialen allerdings eine Seltenheit. Die hohe Kriminalitätsrate in der Region ist ohnehin ein Faktor, der gegen die Verwendung von Bargeld spricht.

Um das Rand-Währungsgebiet (Südafrika, Namibia, Swasiland und Lesotho) auf die Stufe eines fortschrittlichen Verbraucher- und Finanzmarktes zu heben, haben sich die beiden Finanzdienstleister ABSA und SBSA deshalb entschlossen, die Basis des elektronischen Zahlungsverkehrs im südlichen Afrika zu verbreitern.

Die Geldinstitute schlossen mit Mastercard International einen Vertrag, der die Einführung des Online-Lastschriftprogrammes "Maestro" regelt. Zudem erwarben sie das "Mondex"-Franchise.

Mondex ist ein System, das den völligen Verzicht auf Bargeld ermöglichen soll. Über einen aufladbaren Chip läßt sich "Cash" via Telefon von einer Person an eine andere transferieren. Weiter unterstützt Mondex bis zu fünf verschiede Landeswährungen auf einer Karte. Die Banken müssen dadurch kein weitverzweigtes Filialnetz in ländlichen Gebieten etablieren. Ende des kommenden Jahres soll das neue Projekt in Südafrika anlaufen.