Stellenangebot für Fach- und Führungskräfte

Elektronische Medien können die Effizienz der Personalsuche steigern

05.06.1992

Je besser ein neuer Mitarbeiter ins Unternehmen paßt, desto größer ist seine Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Elektronische Medien können helfen, geeignete Fach- und Führungskräfte zu finden. Diese Medien erschließen nach Auffassung von Horst Brungs* der Personalbeschaffung neue Zielgruppen und ermöglichen einen Bewerber-Direktkontakt über einen elektronischen Briefkasten.

Stellenanzeigen in überregionalen Zeitungen und Fachzeitschriften sind ein bewährtes Mittel, schnell und einfach möglichst viele Stellensuchende anzusprechen, ihr Interesse zu wecken und zur Bewerbung anzuregen.

Es ist durchaus normal. wenn auf ein Inserat 20, 50 und mehr Bewerber antworten. Da sollte es leicht fallen, den richtigen herauszufinden.

Und dennoch läßt sich hier etwas verbessern.

Folgende Fragen werden immer wieder gestellt:

- Gibt es nicht einen Mitarbeiter, der noch besser zu der ausgeschriebenen Stelle paßt?

- Hat die Anzeige genug potentielle Bewerber erreicht?

- Sollte die Stelle erneut ausgeschrieben werden?

Zu Recht wird so gefragt, denn 90 Prozent aller Fach- und Führungskräfte schauen nur gelegentlich oder überhaupt nicht in den Stellenteil. Sie haben keinen akuten Handlungsbedarf, kein Interesse oder keine Zeit, um Woche für Woche die überregionalen Stellenmärkte durchzuarbeiten. Wer es schafft, dieses Mitarbeiterpotential für die eigene Personalbeschaffung zu aktivieren, gehört zu den Gewinnern auf dem Arbeitsmarkt.

Neue Medien als Alternative

Elektronische Medien haben gute Chancen, genau diese Zielgruppe zu erschließen. Von der technischen Konzeption her eignet sich besonders das Bildschirmtext-System zur bundesweiten Suche von Fach- und Führungskräften.

In Deutschland nutzen 500 000 Menschen dieses Informations- und Kommunikationsmedium täglich für unterschiedlichste Zwecke - beruflich und privat (zum Beispiel elektronische Kontoführung, Abrufen von Bahn- und Flugverbindungen, Datenbankrecherchen.

Ein Bildschirmtext-Stellenmarkt befindet sich im Aufbau. Er ist durch folgende Leistungsmerkmale gekennzeichnet:

- Ein Inserat kante für vier Wochen und länger geschaltet werden, bundesweit.

- Die Stellenanzeigen werden übersichtlich nach Berufen geordnet.

- Die Anzeigen sind schnell und einfach abrufbar.

Der Interessent kante also gezielt auf genau die Stellenangebote zugreifen, die der eigenen Qualifikation entsprechen. Somit reichen fünf Minuten im Monat aus, mit alle interessanten elektronischen Stellenanzeigen zu finden, selbst bei umfangreichem Angebot.

Dieser geringe Zeitbedarf ist eine elementare Voraussetzung dafür, auch diejenigen für den Stellenmarkt zu interessieren, die nicht unbedingt eine neue Stelle suchen oder brauchen. So wird es für ambitionierte Kräfte schon fast zur Pflicht, monatlich diese fünf Minuten für die eigene Karriere zu investieren.

Bewerben werden sich natürlich nur die, deren Wünschen und Vorstellungen eine angebotene Stelle nahezu vollständig entspricht. Wenige, aber gezielte Bewerbungen sind die Folge - sicherlich eine angenehme Begleiterscheinung für die Personalabteilungen.

Hat ein Bildschirmtext-Teilnehmer eine interessante Stelle gefunden, so kann er sich ganz normal bewerben. Er kann auch über den elektronischen Briefkasten den Direktkontakt zum Unternehmen, aufnehmen und um Rückruf beziehungsweise weitere Informationen bitten. Ebenso kann er eine Kurzbewerbung absenden.

Bewerberverhalten hat sich geändert

Das ist rund um die Uhr möglich, losgelöst von Bürozeiten

oder telefonischer Erreichbarkeit von Ansprechpartnern. Diese einfache und für den Bewerber bequeme Form der Kontaktaufnahme kann ersten Gesprächen etwas an Spannung nehmen.

Wer aber nutzt Bildschirmtext heute? Wer wird mit Bildschirmtext-Stellenanzeigen erreicht?

Die Zahl der Btx-Teilnehmer ist vergleichbar mit der Einwohnerzahl einer deutschen Großstadt wie Frankfurt, Stuttgart oder Düsseldorf. Die mittlere bis höhere Qualifikationsebene

ist überrepräsentiert. Das Durchschnittsalter ist recht niedrig, und bei den Teilnehmern ist ein starkes Interesse an PCs, DV und neuen Techniken erkennbar - das sind genau die Mitarbeiter, die auf denn Arbeitsmarkt oft gesucht werden.

Bildschirmtext eignet sich heute für die Suche von Mitarbeitern unterschiedlichster beruflicher Qualifikation, zum Beispiel DV-Fachkräfte, Hochschulabsolventen, Mitarbeiter mit Berufserfahrung, Vertriebsmitarbeiter, Kaufleute, Techniker, Ingenieure etc.

Dieser Stellenmarkt ist noch im Aufbau und bietet deshalb noch nicht die Zuverlässigkeit im Bewerbungsrücklauf, wie es von üblichen Stellenanzeigen erwartet wird.

Btx-Stellenanzeigen dienen heute vorrangig zur Ergänzung der herkömmlichen Mitarbeitersuche.

Das wird auch durch den niedrigen Inseratspreis von weniger als 1000 Mark gefördert. So steigen auf einfache Weise die Chancen, genau den Mitarbeiter zu finden, der gebraucht wird.

Gleichzeitig werden wertvolle Erfahrungen über den Einsatz des neuen Mediums gewonnen. Das volle Potential dieses Stellenmarktes ist durch kontinuierlich gute Angebote weiter zu erschließen.

Es ist eine Herausforderung für die Unternehmen, schon, jetzt die Chancen zu erkennen und die zukünftige Entwicklung dieses Stellenmarktes aktiv mitzugestalten. Genau dann wird Bildschirmtext schon bald zu einem leistungsstarken Instrument der effizienten Mitarbeitersuche.